CALIGULAʼ S HORSE - 15 Kilo purer Sound

Seit ihrem Debüt „Moments From Ephemeral City“ (2011) haben sich die Australier CALIGULA’S HORSE mit einer ganzen Reihe hochwertiger Alben einen fixen Platz in der Progmetal-Oberliga neben Bands wie Haken, Tesseract und Leprous gesichert. Und auch das inzwischen sechste Album „Charcoal Grace“, ein moderner Hybrid aus Progmetal-Grooves, atmosphärischem New Artrock und einer Prise Alternative, zementiert diesen Anspruch.

GURU GURU - Die Ausdehnung des Universums

Fünf Jahre nach „Rotate“ haben Guru Guru ein neues Werk vorgelegt: „The Incredible Universe Of Guru Guru“ ist das 24. Studioalbum der in den späten 60er-Jahren gegründeten deutschen Rocklegende und beweist eindrucksvoll, dass der Begriff „Krautrock“ viel zu eng ist, um all die Dimensionen zu beschreiben, in die die Band um Schlagzeuger Mani Neumeier in über einem halben Jahrhundert vorgestoßen ist.

Jedes neue Album dieser Band ist eine Wundertüte, so auch „The Incredible Universe Of Guru Guru“. Jazz, Folk, Rock, Kraut, Klamauk – alles ist drin in diesem Werk, und für all dies stand und steht auch Mani Neumeier, dessen Karriere nun schon über sechs Jahrzehnte andauert. Auch neue, moderne Elemente finden sich auf dem Album, und mit dem ehemaligen Birth-Control-Keyboarder Zeus B. Held haben Guru Guru ein prominentes neues Mitglied, das einige Duftmarken gesetzt hat. Im Interview gab Mani Neumeier dazu bestens gelaunt Auskunft.

NEW MODEL ARMY - Die guten und die bösen Jungs

Nach rund fünf Jahren Studiopause meldet sich die Band um Justin Sullivan mit einem Album zurück, das anders klingt als die der letzten Jahre. New Model Army sind wieder unmittelbarer und direkter, erinnern an ihre Frühphase und experimentieren zugleich mit neuen Sounds. eclipsed sprach mit dem Bandleader über das neue Werk, die Wirkung seiner Songs und den Zustand unserer Welt.

Nach zahlreichen Zoom-Interviews in den letzten Jahren fühlt man sich im Wohnzimmer von Justin Sullivan schon richtig heimisch. Der New-Model-Army-Frontmann zieht wieder an seiner obligatorischen E-Zigarette, hinter deren Rauch er hin und wieder verschwindet, reagiert gewohnt genervt auf die Begrüßungsfloskel, wie es ihm gehe, und lässt während des Gesprächs in zunehmendem Maße seiner Begeisterung für das neue Album seiner Band freien Lauf, das ihm wie immer eine Herzensangelegenheit ist.

AGITATION FREE - Hippies auf der Seidenstraße

50 Jahre nach „2nd“ hatten wohl nur wenige mit einem weiteren Lebenszeichen jener Band gerechnet, die nach ihrer Auflösung 1974 und einer Reunion 1998 zuletzt 2011 das Livealbum „Shibuya Nights“ veröffentlicht hat. Ende November erschien nun ihr viertes reguläres Studioalbum „Momentum“, eingespielt von vier Musikern, die alle mindestens seit Ende 1973 zu Agitation Free gehören bzw. gehörten: Gitarrist und Gründungsmitglied Lutz „Lüül“ Graf-Ulbrich, der im Oktober 2017 verstorbene zweite Gitarrist Gustl Lütjens, Keyboarder Michael Hoenig und Schlagzeuger Burghard Rausch. Fünfter im Bunde ist seit 2012 Bassist Daniel „Danda“ Cordes. Im eclipsed-Interview sprachen die drei Hauptprotagonisten über die lange Entstehungsgeschichte des Albums.

eclipsed: Wann habt ihr beschlossen, ein neues Agitation-Free-Werk aufzunehmen? 

BROTHER GRIMM - Vom einsamen Wolf zum kleinen Wolfsrudel

Jahrelang war Dennis Grimm ganz allein Brother Grimm, auf der Bühne wie im Studio. So veröffentlichte der Berliner seine ersten Alben, spielte unzählige Konzerte und zelebrierte einen düsteren Indierock, ebenso mit Bluesrock wie mit Experimenten gespickt, und zwischen all den Schatten tauchte auch immer wieder Licht auf. Nun, mit dem vierten Album „The End“, ist Dennis Grimm nicht mehr der einsame Wolf, sondern hat mit Coogans-Bluff-Drummer Charlie Paschen und Kaskadeur-Gitarrist Enni Semmler zwei Mitstreiter gefunden. 

Das Interview mit Dennis Grimm erfolgte im Dezember, es war feucht und kalt draußen. eclipsed erwischt ihn per Zoom auf einer Autofahrt irgendwo zwischen Berlin und Leipzig. Haare und Bart kürzer, äußerlich deutlich verändert gegenüber den Pressefotos und dem Cover des neuen Albums „The End“. Aber an Grimms dunklen musikalischen Visionen, seinen ureigenen Vorstellungen von seiner Musik hat sich nicht viel geändert. Und das ist gut so. 

KRAAN - Holdrio im Damenklo

Hellmut Hattler hat gut lachen. Denn der Bassist und Sänger von Kraan hat mit seinen Kompagnons Peter Wolbrandt (Gitarre) und Jan Fride (Schlagzeug) soeben das neue Studio-Album „Zoup“ veröffentlicht, auf dem sich die Ulmer Jazzrocker in famoser Form präsentieren. Anstelle von ausufernden Improvisationen, die die Gruppe in den 1970er Jahren zu einer Live-Attraktion machten, gibt es darauf überwiegend kompakte Kompositionen zu hören, die angenehm ins Ohr gehen und gleichzeitig das unnachahmlich groovige Zusammenspiel der drei Jugendfreunde in den Fokus rückt. 

MOON SAFARI finden auf „Himlabacken Vol. 2“ zur alten Stärke zurück

Lange Zeit war nicht klar, ob sich die Melodic-Progger Moon Safari noch einmal für ein Album aufraffen würden. Denn nach „Himlabacken, Vol. 1“ (2014) waren die sechs Schweden mit allerlei anderen Baustellen beschäftigt. Umso erfreulicher ist, dass das schwedische Sextett auf seinem aktuellen Longplayer „Himlabacken, Vol. 2“ wieder melodienselige Songs mit ausgefeilten Chorsätzen präsentiert, aber gleichzeitig etwas härter agiert und mehrmals mit Keyboard-Sounds der 1980er Jahre flirtet. Wir sprachen mit Bassist Johan Westerlund. 

eclipsed: Die Jahre seit „Himlabacken, Vol. 1“ scheinen für Moon Safari turbulenter gewesen zu sein, als es die Pressemitteilung vermuten lässt. Fangen wir mit dem Positiven an: Ihr alle seid mehrmals Väter geworden, wodurch vermutlich nicht viel Zeit für Proben und Konzerte blieb.

THE SONIC BREWERY - Frischer Retrorock dank positiv kreativem Tunnelblick

The Sonic Brewery haben Ende 2023 mit „Can’t Kill Rock’n’Roll“ ihr zweites Album veröffentlicht. Der Titel des Werkes gibt schon die Richtung vor: Hier geht es um den klassischen Rock-Sound der frühen 70er Jahre und das entsprechende Feeling dazu. Und das ist dem Quartett aus dem bayerischen Eggenfelden glänzend gelungen.

Wie passend: Die stylische 70er-Jahre-Tapete hinter Benno Olbrich und Jonathan Niederer beim Zoom-Interview passt wunderbar zur Musik von The Sonic Brewery. The Sonic Brewery – das sind neben Olbrich (Gesang, Mundharmonika) und Niederer (Gitarre) noch Andreas Aigner (Bass) und Thomas Hamberger (Schlagzeug). Die Band springt mit ihrem neuen Album „Can’t Kill Rock’n’Roll“ nicht etwa nur auf den gerade rollenden Retrorock-Zug auf, sondern verleiht ihm auch ein neues Glanzlicht. eclipsed sprach mit Olbrich und Niederer über das Drum und Dran von „Can’t Kill Rock’n’Roll“.