MOTT THE HOOPLE - Eine unendliche Geschichte

Für eine Band, die praktisch seit rund 47 Jahren Geschichte ist und oft als Bowie-Marionette belächelt wurde, sind Mott The Hoople immer noch sehr gut im Geschäft. Das zeigt auch das jüngst erschienene Boxset zum 50-jährigen Jubiläum des 1972er Albumklassikers „All The Young Dudes“, das auch Anlass für eines der seltenen Interviews mit Mastermind Ian Hunter war.

Bluesrocker KENNY WAYNE SHEPHERD befindet sich im kreativen Rausch

Kenny Wayne Shepherd war noch keine 20 Jahre alt, da hatten sich seine beiden ersten Alben „Ledbetter Heights“ (1995) und „Trouble Is…“ (1997) schon jeweils über eine Million Mal in den USA verkauft. Für einen Bluesrocker absolut bemerkenswert! Nun, als 46-Jähriger, weiß er, dass diese Verkaufszahlen nicht mehr zu erreichen sind, weil es den Musikmarkt dafür einfach nicht mehr gibt. Populär ist er aber auch heute noch – und so kreativ wie vielleicht selten in seiner nun bereits drei Jahrzehnte andauernden Karriere. „Dirt On My Diamonds Vol. 1“ heißt das neue Album des Gitarristen, Sängers und sechsfachen Familienvaters aus Louisiana. Es folgt auf die 2022er Neuauflage seines Erfolgsalbums, das als „Trouble Is... 25“ seine Vergangenheit feierte.

eclipsed: „Dirt On My Diamonds Vol. 1“ hört sich verdammt nach einer Fortsetzungsgeschichte an.

SAXONs Biff Byford ist kein Mann der vielen Worte, aber immer gut für ein gutes Album

Wie muss man sich ein Zoom-Interview mit jemandem wie Biff Byford vorstellen? Sprühen da die Funken, sitzt da jemand, der einem in den höchsten Tönen von seinem neuen Album vorschwärmen will? Nein: Biff, inzwischen 73 und mit einem überlebten Herzinfarkt vor einigen Jahren, ist noch tiefenentspannter als in den bisher knapp fünf Jahrzehnten seiner Karriere. So sitzt er da in seinem heimischen Wohnzimmer in England und fragt provokant, aber irgendwie auch charmant: „Was willst du wissen, was du mich nicht schon seit Jahrzehnten fragst und was du nicht sowieso schon weißt? Das Album ist gut, ansonsten würden wir es nicht herausbringen.“

Auf seinem zweiten Album „Wall Of Eyes“ wirft THE SMILE endgültig alten Ballast ab

Würde sich eine deutsche Band Das Lächeln nennen, nähme sie wohl kaum jemand ernst. Im Englischen funktioniert das besser, und man fragt sich, warum niemand früher auf den unfassbar belanglosen, aber nichtsdestoweniger naheliegenden Bandnamen The Smile gekommen ist. Doch vielleicht liegt ja gerade in dieser falschen Fährte die Herausforderung, der sich die drei Protagonisten hinter diesem Bandnamen annehmen. Die Namen Thom Yorke und Jonny Greenwood sind untrennbar mit Radiohead verbunden. Dritter im Bunde ist Schlagzeuger Tom Skinner, der aus einer ganz anderen, aber nicht weniger komplexen Ecke der progressiven britischen Musiklandschaft kommt. Bevor er sich mit den beiden Radioköpfen zusammentat, hat er bereits in namhaften Jazzbands wie den Tomorrow’s Warriors, Melt Yourself Down, F-ire Collective und Sons Of Kemet von sich reden gemacht.

MITCH RYDER und ENGERLING feiern Jubiläum mit großer Tour und neuem Live-Doppelalbum

Donnerwetter! Ist es wirklich schon 30 Jahre her, dass die Zusammenarbeit von Mitch Ryder mit der Ost-Berliner Band Engerling begann? Mittlerweile sind die einflussreiche Rock-Legende aus Detroit und die deutsche Band so eng zusammengewachsen, wie das nur geht. Auf ihre jährliche kräftezehrende Winter-Tour durch die Clubs wollen aber weder die Musiker noch ihre getreue Fan-Gemeinde verzichten. Im Gespräch mit eclipsed verrät Ryder, was es an Neuigkeiten zur bevorstehenden Jubiläumstour gibt.

eclipsed: Wie kam es zur Verbindung mit Engerling?

Mitch Ryder: Ich hatte bereits vor dem Mauerfall Auftritte in der ehemaligen DDR und lernte Engerling-Manager Gert Leiser kennen. Von ihm kam der Vorschlag, mir die Band mal anzuhören.

Der Brite BILL RYDER-JONES begibt sich auf eine melancholische und mystische Reise

Hierzulande mag der Name Bill Ryder-Jones noch wenig bekannt sein, doch in seiner Heimat ist der 40-jährige Brite eine große Nummer, und sein neues Album „lechyd Da“ wurde sehnsüchtig erwartet. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Ryder-Jones zu den Gründungsmitgliedern der gleichfalls im Vereinigten Königreich sehr populären Psych-Merseyside-Band The Coral gehörte, die er nach ihrem fünften Album „Roots & Echoes“ verlassen hat, um eine Solokarriere zu starten. „Ich stehe aber noch in engem Kontakt mit der Band und freue mich, dass sie immer noch so interessante Musik macht. Sie ist nicht zu stoppen“, lacht Ryder-Jones, auf seine Ex-Band angesprochen. Ihn selbst hat es vor allem in Singer-Songwriter-Gefilde verschlagen, manchmal, wie auf dem letzten Album „Yawn“, hat er sich auch im Gitarrenrock ausprobiert (nicht, ohne jener Platte gleich eine Akustik-Variante hinterherzuschicken).

Hinter TEMIC verbirgt sich eine neue Konstellation gestandener Prog-Routiniers

Eine Band ins Leben zu rufen bedeutet jede Menge Arbeit, jede Menge Entscheidungen. Wie soll das Kind heißen? Wie sieht die musikalische Ausrichtung aus? Wer soll mit von der Partie sein? Was sind die Markenzeichen? Im Falle von Temic gab es einen Faktor, der all das erleichterte: Hinter der Band stecken erfahrene alte Hasen. Die Keimzelle bilden Eric Gillette, der den meisten als Gitarrist an der Seite von Neal Morse bekannt sein dürfte, und Diego Tejeida, langjähriger Haken-Keyboarder und seit 2019 bei Devin Townsend. Beide waren sie bei Mike Portnoy’s Shattered Fortress aktiv und beschlossen, irgendwann gemeinsam neue Musik in Angriff zu nehmen. Als die Pandemie zuschlug, bot sich endlich die Möglichkeit.