ALCEST - Shelter

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Ambient, Artpop/Pop, Shoegaze | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 157 / 2-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Prophecy | Autor: JV


Leicht, entspannt, träumerisch und hypnotisch gleiten die Melodien und Synthie-Wellen durch den Äther. Ganz von ihnen inspiriert und beseelt, haucht Stéphane ‚Neige‘ Paut seine Vocals, die teils zu Chören ausgebaut werden. Das erinnert fast an den Adiemus-Hit „Adiemus“, der in den Neunzigerjahren für die Untermalung einer Airline-Werbung herhalten musste, ein wenig auch an Enya. Durch rockiges Schlagzeugspiel und verzerrte, verhallte Gitarrenschichten weiß das französische Duo aber zu verhindern, dass seine Songs allzu sehr ins Süßliche abdriften. Ziemlich genau treffen Paut und Jean ‚Winterhalter‘ Deflandre den Schnittpunkt von (Dream)Pop und Shoegaze-Rock. Dazu gesellt sich dann noch ein Hang zur Soundtrack-Musik. Neige, der kreative Kopf, hat sich laut Presseinfo vor allem von seiner Liebe zum Meer zu den neuen Stücken inspirieren lassen. Das hört man. So passen dazu lange Kamerafahrten über Wasseroberflächen, die vielleicht mal via Mare TV ausgestrahlt werden. „Shelter“ ist definitiv eher was zum Chillen denn zum Headbangen. Die Blackmetal-Vergangenheit des Projekts ist jedenfalls nicht mehr herauszuhören.

Top-Track: L’Eveil Des Muses

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