BRYAN FERRY - Avonmore

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Bmg Rights | Autor: UR


Sein voriges Album hatte Bryan Ferry mit einer Jazzband eingespielt und dabei mal wieder ein Händchen für guten Stil bewiesen. Dieser ist dem einstigen Roxy-Music-Kopf auch auf dem Nachfolger nicht abhandengekommen. Auf Album Nr. 14 finden sich acht neue Songs sowie zwei Cover: Neben dem Musicalklassiker „Send In The Clowns“ ist vor allem Ferrys Version des Robert-Palmer-Wavehits „Johnny and Mary“ inspiriert geraten. Aus dem Pärchendrama macht der Pop-Dandy ein Zeitlupen-Nachtstück mit geisterhaft pulsierenden Synthieklängen und Echoeffekten. Die Eigenkompositionen fallen im Vergleich dazu etwas ab, jedoch nur weil ihnen das Überraschungsmoment abgeht. Songs wie die Single „Loop De Li“ halten sich nah an Ferrys klassischem gemächlichem Schlafzimmer-Sound. Der ist luxuriös und fein ziseliert und stammt von lauter edlen Gästen wie The Smiths Johnny Marr, Chics Nile Rodgers oder gar Flea von den Chili Peppers. Die ohnehin nie sehr füllige Sandpapierstimme des gereiften Crooners hat derweil nochmal an Volumen verloren. Entsprechend zartfühlend gehen die Mitmusiker mit ihr um.

Top-Track: Johnny and Mary

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