DOUGLAS DARE - Whelm

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Erased Tapes | Autor: SaS


Hier möchte jemand definitiv ein Statement abgeben und aufs Ganze gehen. Douglas Dare, ein junger, sensibler Brite, versucht erst gar nicht, seine Songs als schnöden Pop anzupreisen, sondern sieht sie als kammermusikalische Vertonung seiner als ‚Gedichte‘ bezeichneten Songtexte. Zu diesem Zweck gibt es hier auch kein schnödes Booklet als Zugabe, sondern ein Kleinod, das aussieht wie ein Lyrikband im Selbstverlag. Musikalisch inszeniert Douglas Dare die minimalistischen Gedichte standesgemäß nur mit zurückgenommenen Piano-Tupfern, einer hohen, schüchtern-leisen Gesangsstimme und immer mal wieder filigran arrangierten Begleitinstrumenten. Die ersten Assoziationen gehen eindeutig in Richtung des Geistesverwandten Perfume Genius, der eine ebenso zerbrechliche Inszenierung betreibt. Am Ende weiß man nicht so recht, was man von dem Ganzen halten soll: Genialer Kammerpop oder eintöniges Betroffenheitsgewimmer? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Top-Track: Whitewash

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