JULIE’S HAIRCUT - Ashram Equinox

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Prog, Jazz/Jazzrock/Fusion | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Woodworm | Autor: WK


Julie’s Haircut zählen offenbar zu den angesagtesten Indie-Bands in Italien. Das sechste Album der hierzulande weitgehend unbekannten Gruppe ist ein schöner Rundumschlag durch die Welten von Jazz, Prog, Ambient und Dub. Wohltuend rollende Grooves ergießen sich über eine üppig wuchernde und von unwiderstehlichem E-Piano-Sound berieselte Klanglandschaft, die gleichermaßen archaisch und futuristisch anmutet. Das Klangarsenal der Band scheint nahezu unbegrenzt, ebenso der Fundus an historischen Verweisen und visionären Ideen. Die Nähe zu CAN ist unüberhörbar (nicht umsonst arbeitet die Band zuweilen mit Damo Suzuki zusammen), aber es drängen sich auch Vergleiche mit dem britischen Portico Quartet auf. Einzelne Passagen wecken Erinnerungen an die Doors, Stereolab, Tangerine Dream oder Herbie Hancock. Eine besondere Qualität der Norditaliener besteht darin, dass sie sich in die Vergangenheit zurückfallen lassen können und trotzdem immer auch in der Gegenwart bleiben. Ihr transeuropäischer Sound wird dadurch zeitweilig etwas nostalgisch, wirkt aber niemals retrospektiv.

Top-Track: Tarazed

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