NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN - Nive Sings!

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Glitterhouse | Autor: WS


Die Inuit Nive Nielsen hat mit ihrem Debütalbum in Grönland Goldstatus erreicht, so dass es nun auch in Europa veröffentlicht wird. Ihre Musik lässt sich gut als Indie- oder Neofolk verorten. Die Stimme erinnert im Timbre mitunter stark an Suzanne Vega. Den eigenartigen Zauber erschafft aber nicht nur die betörende Elfenstimme, sondern auch der Klang der kleinen roten Ukulele, die das Fräulein spielt. Und so tuckert „Room“ gleich munter zwischen Folk, Country und Indie dahin. Fast so, als gäbe es auch in Grönland Plantagenfelder wie im heißen Süden Amerikas. Doch plötzlich ertönen auf „Aqqusernit“ Bläser wie im New Orleans Jazz und das instrumentale „Autoharps!“ featured, na was wohl, Autoharps (eine Art Harfenzither). Munter geht der verspielte Indie-Reigen weiter und im „Pirate Song“ mitsamt Piano klingt das Organ der Nielsen fast so rauchig wie das von Billie Holiday. Die überraschenden Instrumentierungen im verdrehten, meist minimalistischen Soundkosmos docken an Tom Waits an. Nive Nielsen ist so etwas wie die sympathische akustische Variante von Björk.

Top-Track: Aqqusernit

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