SLOWLY ROLLING CAMERA - Slowly Rolling Camera

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock, Jazz/Jazzrock/Fusion | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Edition | Autor: BSV


Artrock, Jazz und TripHop – dass diese drei Genres bestens zusammenpassen können, beweisen Slowly Rolling Camera auf ihrem unbetitelten Debüt. Das britische Quartett stellt einen dezenten Sound in den Fokus, der von einem ebenso klassischen wie avantgardistischen Piano, einem Kontrabass und der Stimme von Sängerin Dionne Bennett geprägt wird. Bennett erinnert mal an Jenni Hval, mal an Björk, sogar an Legenden wie Bessie Smith oder Nina Simone. Das Schlagzeug hält sich diskret im Hintergrund, brilliert dennoch mit komplexen Rhythmen. Geschmeidigkeit und Entspanntheit sind die Hauptcharakteristika der elf Tracks. Sie bilden die Grundlage zu instrumentalen Ausbrüchen: Vor allem das Saxofon darf wilde Kapriolen schlagen wie bei John Coltrane. Trompete und Posaune, flirrende digitale Klänge und sogar ein Streichorchester setzen weitere Akzente. Die Strings erzeugen mal hymnische Melodien, mal einfach nur Klanglandschaften wie bei einer Filmmusik. Der Sound kann auch schon mal explodieren, wenn alle Instrumente zugleich aufspielen. Ein bemerkenswertes Debüt.

Top-Track: Fragile Ground

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