TANGERINE DREAM - Finnegan’s Wake/Knights Of Asheville

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Electronic | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Eastgate | Autor: WS


Die mandarinenfarbene Traum-Maschine läuft immer noch wie geschmiert. Zweimal Neues gibt es schon wieder aus dem Hause Froese & Co. Finnegan’s Wake führt die Reihe der „Sonic Poems“ fort. Nach Edgar Alan Poe und Gustav Meyrink ist nun der wohl größte irische Schriftsteller, James Joyce, an der Reihe. Dessen sprachlich komplexestes Werk wird in Hörbares übersetzt. Wie einleuchtend im Booklet erläutert, macht der Roman nur Sinn, wenn er laut vorgelesen wird und so die Sprachmelodien entschlüsselt werden können. Musikalisch gehen TD hier teils in ihre Blütezeit, die Siebzieger, zurück. Und so findet man bei „Ressurection By The Spirit“ ein Eigenzitat von „Ricochet Part 2“. Ein richtig dynamisches Album, auf dem auch die TD-typische verzerrte E-Gitarre nicht zu kurz kommt. Die Doppel-CD Knights Of Asheville wurde auf dem berühmten Moogfest, dem größten Elektronik-Festival zu Ehren Bob Moogs, mitgeschnitten und enthält vor allem Kompositionen der letzten Dekade. Langjährige Fans dürften hier besondere Freude an lebendigen Versionen von „Stratosfear“ und „Cloudburst Flight“ haben. Der recht poppige Bonustrack „View From A Distant Star“ konnte aus Zeitgründen auf dem Festival nicht mehr gespielt werden.

Top-Track: Ressurection By The Spirit (Finnegan’s Wake); Stratosfear ’95 (Knights Of Asheville)

Zurück zur Übersicht