TODD THIBAUD - Waterfall

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Rock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 6/10 | Label: Blue Rose | Autor: WS


Der Bostoner Todd Thibaud gehört in die Schublade der amerikanischen Rocker, die man gerne hört, weil hier nicht gesichtsloser US-Mainstream-Stadionrock, sondern noch gute Songwriter-Kunst geboten wird. Vieles klingt wie das Bindeglied zwischen Jackson Brownes kommerziellsten Achtzigerjahre-Alben und dem Powerrock eines Bruce Springsteen. Der rustikale Opener „What May Come“ schafft erst mal einfach gute Laune und das nachfolgende „Not For Me“ könnte tatsächlich von Browne stammen. Der Midtempoballaden-Titelsong fährt eine schön schummerige Orgel auf und kann wie praktisch jeder Track auf dieser Platte wunderbar mitgesungen werden. Aber genau hier liegt auch das Problem. Auf Dauer ist der sehr authentische Karohemden- Rock mit dem Herz auf dem rechten Fleck dann doch etwas zu nett, sind die organischen Tracks, obwohl sie niemals in Kitsch oder Oberflächlichkeit abgleiten, zu gleichförmig gestrickt. Was fehlt, sind Explosionen, schrägere Töne und bewegende Balladen. Liebt man Thibauds Sound, ist man allerdings auf der sicheren Seite. Und alle anderen versöhnt dann doch noch ein Mitternachtsschleicher wie „Stranger“ oder Akustisches wie „Evermore“.

Top-Track: Not For Me

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