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REINHARD LAKOMY & TANGERINE DREAM - Elektronische Ost-West-Connection

22. Februar 2021

REINHARD LAKOMY & TANGERINE DREAM - Elektronische Ost-West-Connection

1980 trat Tangerine Dream als erste westdeutsche Rockband in der DDR auf. Dass es dazu kam, verdankte sie auch dem ostdeutschen Komponisten, Pianisten und Sänger Reinhard Lakomy. In der Folge wurde ihm sogar der Einstieg in die Gruppe angeboten. Dazu kam es zwar nicht, dafür aber zum West-Ost-Transfer eines Moog-Synthesizers, der einst Mick Jagger gehört hatte. Für die ostdeutschen Rockmusikfans war es 1980 die Sensation,  für die westdeutschen „Spiegel“-Redakteure eine Randnotiz: „Tangerine Dream auf DDR-Trip“. Die West-Berliner Elektronikband, die so oft „über schlechte Auftrittsmöglichkeiten an ihrem Wohnsitz gemault“ habe, dürfe ihre Synthesizerklänge nun erstmals „optimal“ in Berlin präsentieren – allerdings in Ost-Berlin: Für den 31. Januar 1980 seien im Palast der Republik gleich zwei Konzerte inklusive Lasershow vor insgesamt 5800 Zuschauern geplant, vermeldete das Hamburger Nachrichtenmagazin knapp das historische Ereignis. 

OUT OF FOCUS - Fünf intensive Krautrockjahre

22. Februar 2021

OUT OF FOCUS - Fünf intensive Krautrockjahre

Das Münchener Quintett Out Of Focus gehört nicht zu den bekanntesten Vertretern des Krautrock und bleibt häufig zu Unrecht unerwähnt, denn ihre drei zwischen 1970 und 1972 veröffentlichten Alben sind durchaus zu den Highlights des Genres zu zählen. eclipsed konnte Keyboarder Hennes Hering für einen kurzen Rückblick gewinnen.

POPOL VUH - Emotionale Erleuchtung

23. Mai 2019

POPOL VUH - Emotionale Erleuchtung

Die deutsche Band um ihren Mastermind Florian Fricke wird zum Krautrock gezählt, doch Popol Vuh waren musikalisch stets ein Außenseiter unter den Außenseitern. Ab 1970 veröffentlichte die Band 30 Jahre lang bis zum Tod Frickes 2001 20 Alben. Fünf davon – „Affenstunde“ (1970), „Hosianna Mantra“ (1972), „Einsjäger & Siebenjäger“ (1975) sowie die Soundtracks zu den Werner Herzog-Filmen „Aguirre“ (1975) und „Nosferatu“ (1978) – werden nun einzeln auf CD in einer ersten Staffel (zwei weitere folgen im Herbst 2019 und im Frühjahr 2020) und in einer 5er LP-Box neu veröffentlicht.

Frank Fiedler, Gründungsmitglied und über all die Jahre musikalischer Bergleiter Frickes, ist nicht nur Musiker, sondern auch ein Filmschaffender, der als Kameramann, Drehbuchautor, Regisseur und Sounddesigner an diversen Filmen beteiligt war. Er hat nun auch die Neuauflage der Popol Vuh-Alben remastert.

FAUST stricken weiter unverdrossen an ihrer Legende - mithilfe des Cadavre exquis

26. Mai 2017

Ein Interview mit Jean-Hervé Péron und Werner „Zappi“ Diermaier ist eine unterhaltsame Angelegenheit. Nicht nur das, was die verbliebenen Gründungsmitglieder zu sagen haben, sondern auch, wie die beiden sich geben, inspiriert ihr Gegenüber. So weltoffen, neugierig und experimentierfreudig, wie ihre Musik auch nach fast 50 Jahren immer noch ist, wirken die beiden Krautrock-Urgesteine auch im Gespräch. Dieses dreht sich um das neue Album und das Wirken und Treiben von Faust.

BRAIN RECORDS - Die Kopfarbeiter des Krautrock

22. März 2017

Die jüngst veröffentlichte Acht-CD-Box „Cerebral Sounds Of Brain Records 1972-1979“ ist eine eindrucksvolle Werkschau und Demonstration der Leistungsstärke des ehemaligen deutschen Labels Brain. Es war die Heimat von Grobschnitt, Klaus Schulze, Jane, Neu!, Novalis und weiteren deutschen Musikern und gleichzeitig eine der Brutstätten des Krautrock. eclipsed lässt Geschichte und Geschicke von Brain Revue passieren.

eclipsed-Feature: Die Geschichte des Deutschrock

23. November 2016

Am 26. und 27. Juli 1986 kamen im bayerischen Burglengenfeld über 100.000 Rockfans zusammen, um im Rahmen eines Musikfestivals gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf zu protestieren. Die Liste der dort aufgetretenen Acts liest sich wie ein Who’s who jener musikalischen Spielart, die als Deutschrock bekannt ist: BAP, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Wolf Maahn, Die Toten Hosen und andere setzten hier ein Zeichen. Die fünfte Auflage des „Anti-WAAhnsinns-Festivals“ wird gerne als symbolischer Moment und gleichzeitig als Höhepunkt des Deutschrock angesehen.

Das eclipsed-Labelporträt: BUREAU B Freigeist und Elektronik

26. August 2015

Es fällt auf, dass es überwiegend deutsche Künstler sind, mit denen Bureau B zusammenarbeitet. Buskies: „Bei den Wiederveröffentlichungen haben wir uns auf Deutschland konzentriert. Das ist kein Muss. Es hat sich so ergeben. Die Kontakte sind einfacher, weil wir uns in diesem Umfeld bewegen.“ Das Angebot mag eine Nische bedienen, es hat sich aber dennoch erweitert. Reihse: „Das Spektrum ist größer geworden. Roedelius, Qluster, Schnitzler, Asmus Tietchens, Pyrolator oder die Sachen vom Atatak-Label. Von keinem anderen Label besitze ich selbst mehr Platten.“

GROBSCHNITT - Manchmal gibt das Universum wieder etwas frei

23. April 2015

Die Hagener Band Grobschnitt war eine der verrücktesten Kapellen des Krautrock. Ihre Mischung aus Anarcho-Rock, Theaterwahnwitz und Prog-Epen mit dem aus ellenlangen Improvisationen entstandenen Kernstück „Solar Music“ sprengte Genregrenzen. Nun ist sie mit der 17-CD-Box „79:10“ mit Remasters aller Originalalben und vielen Extras zur Bandgeschichte zurück. Gitarrist Lupo (in seinem erstem Interview seit 25 Jahren!) und Soundvisionär Eroc standen uns exklusiv Rede und Antwort.

EDGAR FROESE - Stille in der Schwäbischen Straße

19. Februar 2015

Anders als bei den zur selben Zeit angetreten deutschen Krautrockbands wie Amon Düül II, CAN, Kraftwerk oder Faust gab es bei Tangerine Dream immer das eine Zentralgestirn, das Kraftzentrum, das die Geschicke der international gefeierten Elektronikpioniere befeuerte. Daher ist mit dem Tod von Edgar Froese klar: Nach 47 Jahren ist die Geschichte von Tangerine Dream jetzt zu Ende gegangen.

eclipsed Nr. 160 / 5-2014

09. September 2014

LED ZEPPELIN Whole Lotta Phallus Vor allem war es purer Sex. Neben Jimmy Pages allgegenwärtiger Gitarre und dem urgewaltigen Schlagzeug John Bonhams schien er die treibende Kraft im Kosmos von Led Zeppelin zu sein. Ihr hochpotenter und vor Energie pulsierender Hardrock wirkte auf das Publikum der späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahre wie ein dauererigierter Penis. CARLOS SANTANA Nummer 4 lebt! Nach dem kreativen Paukenschlag „Caravanserei“ kam es 1972 zur endgültigen Trennung des klassischen Santana-Line-up. Wobei Carlos Santana weder der Typ ist, der irgendetwas bedauert, noch künstlerische Differenzen aufs Private ausdehnt. So hat er über die Jahre ein freundschaftliches Verhältnis zu seinen einstigen Weggefährten gepflegt: Wo immer er auf frühere Mitglieder seiner Band traf, umarmte er sie herzlich, plauschte mit ihnen und lud sie zu einem gemeinsamen Jam ein.