Das wilde Tier auf dem Cover ihres jüngsten Albums „Feral Roots“ ist erlegt. Springen die Rival Sons – bis dato hungrige Heilsbringer der Retrowelle – fortan also mit freundlichen Rehäuglein durch die Musikwelt? Nein, zum Glück nicht, auch wenn Scott Holiday nicht will, dass sich die Wildheit der Wirklichkeit in der Welt seiner Band breitmacht. No politics!
Scott Holiday räkelt sich auf dem frisch bezogenen Doppelbett, als wir sein Hotelzimmer betreten. „Ich bleibe hier liegen, okay? Komm her zu mir“, raunt er. Äh, okay. Sinnliche Hintergedanken hat der Gitarrist dann aber doch keine, er ist einfach nur müde wegen eines gecancelten Fluges. Gut, unterhalten wir uns eben im Liegen…
RIVAL SONS - Tied Up (3:25)
Album: Hollow Bones (2016)
Label/Vertrieb: Earache/ADA/Warner
www.rivalsons.com
Wenn sich die Kalifornier zu ihren Aufnahmesessions versammeln, muss eine Menge 70er-Jahre-Stoff – rein musikalisch gemeint - durch ihre Hirne rasen; Grooves, Gesang, Songaufbau scheinen direkt aus jener Zeit zu stammen. Neben Bluesrock finden sich, wie in diesem Song, auch Soul- und Psychedelic-Anteile.
Eine Bluesrockcombo auf einem traditionellen Death-Metal-Label? Die Rival Sons und ihr neues Album sind zweifellos in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Die Kalifornier haben sich jahrelang als Support von Acts wie Judas Priest in die Herzen vieler Metal-Fans gespielt. Zurzeit touren sie mit Black Sabbath. Ozzy Osbourne soll die Band als beste Entdeckung der letzten Jahre bezeichnet haben.
In die siebziger, stellenweise auch noch ein Jahrzehnt weiter zurück entführt der kalifornische Vierer seine Zuhörer auch mit seinem vierten Album. Jeder einzelne der zehn Songs wurde so liebevoll auf alt getrimmt, dass man sich gern der Illusion hingibt, man hätte eine verschollene Band aus der Hochphase des superlässigen Bluesrock entdeckt. Wer derart auf Retro macht, beschwört natürlich Vergleiche geradezu herauf. „Electric Man“ wartet mit einem Gitarrenriff und -solo auf, das auch Jimi Hendrix hätte einfallen können; auch der Gesang erinnert ein wenig an Hendrix’ Stimme, enthält aber auch Rory-Gallagher-Anteile.
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