„Chaos & Colour“ könnte das Motto der rund 53-jährigen Karriere von Uriah Heep lauten. Tatsächlich ist es der Titel ihres neuen Albums. Das einzige verbliebende Gründungsmitglied Mick Box und seine Mitstreiter haben es bereits vor rund ein-einhalb Jahren kurz nach dem dritten Corona-Lockdown in Großbritannien aufgenommen. Umso mehr brennen sie darauf, das vielseitige, 70s-mäßige, zum Teil proggige Werk in diesem Jahr endlich live zu präsentieren.
Uriah Heep, seit 1969 (ursprünglich unter dem Namen Spice) aktiv, gehören neben Deep Purple, Black Sabbath, Led Zeppelin und UFO zur Gründergeneration des britischen Hardrock. Wäre es nach dem US-amerikanischen „Rolling Stone“ gegangen, hätte es die Band allerdings nicht einmal bis ans Ende des historischen Rockjahres 1970 geschafft – so vernichtend war die Kritik des einflussreichen Magazins zum Debütalbum „Very ’Eavy, Very ’Umble“. Ein halbes Jahrhundert später kann man Bandmitgründer Mick Box und Keyboarder Ken Hensley, der Anfang 1970 dazustieß, durch die Konfrontation mit der damaligen Rezension immer noch ein breites Grinsen entlocken.
Wow! Das Classic-Rock-Herz überschlug sich geradezu, als die ersten Ankündigungen des Januar-Live-Events „Music & Stories“ veröffentlicht wurden: Uriah Heep, Nazareth und Wishbone Ash, drei nahezu gleich alte Bands, alle so um die 50 Jahre in der Rock-Erdumlaufbahn, kommen tatsächlich beim selben Konzertereignis zusammen! Das ist der „Music“-Teil, doch was hat es mit der „Stories“-Komponente auf sich? Sweets Andy Scott, der als Gastgeber dieser Classic-Rock-Show der Superlative fungiert, gibt uns einen ersten Einblick. Und weist zudem auf süße Zukunftsperspektiven hin.
Das Leben kann so einfach sein. Tu einfach, was dir Spaß macht, und du wirst es mit Freude, Energie und Leidenschaft tun – wenn es sein muss bis ins Rentenalter. „Klar, habe ich immer noch jede Menge Spaß, sonst würde ich nicht tun, was ich tue“, sagt Mick Box, letztes verbliebenes Gründungsmitglied von Uriah Heep. eclipsed erwischt ihn wenige Tage vor seinem siebenundsechzigsten Geburtstag am 9. Juni. Und, wird es eine richtige Rock’n’Roll-Party geben? „Sicher“, lacht er, „ich lass’ es krachen.“ Vorher stehen aber noch ein paar Liveshows in Skandinavien an, unter anderem beim top besetzten „Sweden Rock Festival“.
Mit dem schwächsten Opener seit Jahren wartet das neue Heep-Album auf. „Speed Of Sound“ ist genau das Gegenteil von dem, was der Titel verspricht. Richtig los geht es erst mit dem atmosphärischen „One Minute“. Wunderbare Orgelsounds treffen auf einen Bernie Shaw in Höchstform. Endlich mal kann sich der sympathische Sänger in Szene setzen.
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