SPACE DEBRIS haben auf „Behind The Gate“ ihre Traumbesetzung gefunden

4. April 2017

Space Debris Underground

Seit „Phonomorphosis“ (2014) ist bei den Odenwälder Jungs mit Hang zu Weltraummüll viel passiert – musikalisch wie personell. Auf ihrer neuen Einspielung „Behind The Gate“ etwa ergänzen Keyboardchoräle, die an Deep Purples „April“ erinnern, oder Hendrix-Elemente das Klangbild. Ansonsten oszilliert dieses gewohnt spannungsreich zwischen spacigem Krautrock und Fusion. Mit Janni Schmidt (Bassist in der Tourband von Miller Anderson) gibt es einen Neuzugang bei Space Debris zu vermelden. „Wir sind gerade wunschlos glücklich, was die Besetzung angeht“, sagt Schlagzeuger Christian Jäger. „Janni ist ein totaler Profi, der spieltechnisch noch mal ganz neue Möglichkeiten in die Band eingebracht hat. Alles passt hundertprozentig, musikalisch, stilistisch und menschlich. Wir haben in den letzten Jahren zudem viele schöne Gigs gespielt und unsere Aufnahmetechnik verbessert. Deshalb klingt die neue Scheibe meines Erachtens auch so ausgewogen.“

Auf „Behind The Gate“ spielt die Band mehr als zuvor mit Hardrockmotiven. Tritt damit auch Space Debris’ Modus Operandi der „Spontankompositionen“ in den Hintergrund? „Das liegt ebenfalls am Bassspiel von Janni, der diese Stile, die wir mögen, mehr unterstützt. Wir können Ideen nun sehr souverän und mit Sinn für Proportionen vertieft aus- und wirklich zu Ende spielen, wobei wir nach wie vor ohne Vorgabe spontan beim Spielen gestalten, nur etwas fundierter. Damit haben wir aber sogar mehr Spontankomposition und weniger Jam drin.“ Weiter sagt er: „Ausgangspunkt war wohl im Kern die Zuneigung zu den langen Instrumentalteilen der frühen Purple-Platten, aber wir mögen genauso sehr The Who, Santana, Hendrix, Zeppelin oder Floyd, und wir haben auch Einflüsse von ‚Bitches Brew‘ von Miles Davis und überhaupt von Jazz und Fusion, die wir neu kombinieren. Ich glaube schon, dass wir mit Space Debris mittlerweile losgelöst von den Einflüssen eine eigene Art zu spielen und zu wirken entwickelt haben, die Wiedererkennungswert hat.“

Noch ein Wort zum Cover von „Behind The Gate“: das eindrucksvolle, auf den ersten Blick indisch anmutende Tor zum Kosmos ist tatsächlich der Seiteneingang eines großen Pfälzer Weinguts. Wie heißt noch gleich ein berühmter alter Song? Ach ja, „Spirit In The Sky“…

* * * Walter Sehrer