Aktuelles Heft

09. September 2022

Genesis

GENESIS - Mit »FOXTROT« in die Prog-Annalen

1972 erschienen binnen weniger Wochen zwei Alben, die nach übereinstimmender Expertenmeinung zum Besten gehören, was der Progressive Rock je hervorgebracht hat: Mitte September setzten Yes mit „Close To The Edge“ Maßstäbe; rund drei Wochen später legten Genesis mit „Foxtrot“ nach. Die Kritiker ahnten damals wohl bereits, was für Meisterwerke da entstanden waren. Jahre später wurde deutlich, dass es sich um zwei wirkliche Referenzalben des Genres handelte. Wer hat sich nicht alles von ihnen inspirieren lassen? Für Genesis – Peter Gabriel, Tony Banks, Mike Rutherford, Phil Collins und Steve Hackett – war „Foxtrot“ der endgültige Durchbruch im eigenen Land und der Beginn einer fulminanten internationalen Karriere. eclipsed erzählt die Entstehungsgeschichte des Albums, lässt Gitarrist Steve Hackett ausführlich dazu zu Wort kommen und blickt mit einem historischen Text zurück in die Zeit unmittelbar vor seiner Veröffentlichung.

09. September 2022

Peter Gabriel , Genesis

PETER GABRIEL - Doppeljubiläum des Innovators: 40 Jahre „IV“, 30 Jahre „US“

Peter Gabriel ist zweifellos einer der innovativsten wie wagemutigsten Musiker, der bei jedem seiner bisherigen Alben einen gewaltigen künstlerischen Schritt nach vorne ging. Schon seit frühen Genesis-Tagen verstand er Rockmusik als multimediale Kunstform, die er zunehmend durch technische Neuerungen und visionäre Bühnenkonstruktionen erweiterte. Auf seinen Studiowerken bezog er als Menschenrechtsaktivist ab den 1980ern immer stärker gesellschaftspolitisch Stellung, experimentierte als Klangpionier mit modernen elektronischen Keyboardtechnologien, kreierte unorthodoxe Rhythmusstrukturen und integrierte insbesondere aus Afrika stammende weltmusikalische Klänge. Angesichts ihrer runden Jubiläen diskutieren wir das Innovationspotenzial seiner Alben „IV“ (1982) und „US“ (1992) im Kontext ihrer jeweiligen Zeit. 

Peter Gabriel »IV« Zwischen Archaik & moderner Technik

09. September 2022

Ozzy Osbourne , Black Sabbath

OZZY OSBOURNE „Ich habe noch längst nicht genug!“

Die Gesundheit spielt zwar noch nicht so richtig mit, aber weder Parkinson noch andere Gebrechen halten Heavy-Metal-Urgestein Ozzy Osbourne von der Arbeit ab. Und so hat der 73 -Jährige ein vorzügliches neues Album aufgenommen: „Patient Number 9“. Für die Mitarbeit an diesem Werk konnte er wieder einige illustre Gitarristen gewinnen.

Wir unterhielten uns per Zoom (leider ohne Video) mit einem gut aufgelegten Ozzy, der ein bisschen schwer hört und dem man die meisten Fragen daher mehrmals stellen musste, dessen Humor und Schlagfertigkeit aber immer wieder aufblitzten.

eclipsed: Ozzy, du erholst dich gerade von einer weiteren schweren Operation am Nacken. Wie läuft es mit der Genesung?

Ozzy Osbourne: Gut so weit. Der Eingriff war wirklich massiv, das muss ich sagen. Die Operation verlief sehr gut, doch ich muss mich in Geduld üben. Nichts geht von heute auf morgen, aber ich merke, wie es allmählich wieder besser wird.

09. September 2022

Alan Parsons , Alan Parsons Project

ALAN PARSONS - Schöne neue Welt?

Die qualitativen Höhen jener Artrock-Konzeptwerke, die er im Rahmen des Alan Parsons Project mit seinem einstigen Kreativpartner Eric Woolfson erschuf, vermag er nicht mehr so mühelos zu erreichen. Gleichwohl wartet sein neues Album „From The New World“ mit recht unterschiedlichen Facetten auf. Im Interview sprach Klangmagier Alan Parsons über die Bedeutung des Titels, Antonín Dvořáks 9. Sinfonie, seine Mitmusiker und die Veränderung seines musikalischen Stils.

09. September 2022

King’s X

KING'S X - Die letzten Dinosaurier

Ohne Besetzungswechsel, große Allüren oder peinliche Skandälchen können King’s X auf eine musikalisch beeindruckende Diskografie verweisen. Auf „Three Sides Of One“, dem ersten Studioalbum seit immerhin 14 Jahren, liefert die Groove-Maschine um Sänger/Bassist Doug Pinnick, Gitarrist/Sänger Ty Tabor und Drummer/Sänger Jerry Gaskill nun erneut ein beeindruckend vital klingendes Song-Kaleidoskop ab.

09. September 2022

And You Will Know Us By The Trail Of Dead

AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD - Opulenz und Stilvielfalt

Mit „XI: Bleed Here Now“ hat die texanische Band …And You Will Know Us By The Trail Of Dead ein opulentes Meisterwerk vorgelegt, wie man es ihr nach einer Reihe etwas beliebiger Platten gar nicht mehr zugetraut hätte. Es ist ein Album geworden, das dem Prog der 70er frönt und eine so breite Palette an Stilrichtungen präsentiert, dass dem Hörer schon mal schwindelig werden kann. eclipsed sprach mit Mastermind Conrad Keeley über die kreative Wiedergeburt.

Wir erreichen Conrad Keeley im Hauptquartier seines Berliner Promotionteams. Er sei „etwas verkatert“, hoffe aber, dass er einige Worte zum neuen Alben sagen könne, „solange es keine ganzen Sätze sein“ müssten, erklärt er laut lachend. Im Laufe des Gesprächs erweist sich der Sänger, Gitarrist und Keyboarder aber glücklicherweise dann doch als sehr auskunftsfreudig.

eclipsed: Erst einmal Glückwunsch zum neuen Album, das in eurem Gesamtwerk ganz oben anzusiedeln ist …

09. September 2022

Motorpsycho

MOTORPSYCHO - Besser als King Crimson?

Die Zahl ihrer Alben ist bereits ebenso unüberschaubar wie jene der stilistischen Terrains, die sie im Laufe ihrer über 30-jährigen Bandgeschichte für sich erobert haben. Doch noch immer bringen Motorpsycho mit schöner Regelmäßigkeit alle ein bis zwei Jahre ein neues Album heraus. Als wäre das noch nicht genug, ist auf ihrer aktuellen Platte „Ancient Astronauts“ wiederum alles ganz neu.

Der Crimson-Faktor

09. September 2022

My Sleeping Karma

MY SLEEPING KARMA - Gegen alle Hindernisse

„Atma“, das sechste Studioalbum des deutschen Stoner- und New-Artrock-Quartetts My Sleeping Karma, ließ lange auf sich warten. Es entstand unter denkbar schlechten Begleitumständen – und doch zeigt sich die Band darauf stark wie eh und je. 

„Es ist wie ein Wunder, dass dieses Album nun herauskommt.“ Mit diesen Worten drückt  My-Sleeping-Karma-Bassist Matthias Vandeven, genannt Matte, seine Freude und  Erleichterung über das Erscheinen von „Atma“ aus, dem neuen Werk der Aschaffenburger Band. In der Tat stand das Fortbestehen des Quartetts lange Zeit auf der Kippe – hatten sich vor ihm doch einige schwere Hindernisse aufgetürmt, für die nicht allein die Pandemie verantwortlich war: „Es gibt keine Worte dafür, was in den letzten zweieinhalb Jahren passiert ist. Corona war für alle nicht einfach, ich habe eine Scheidung durchgemacht, und mein Vater ist gestorben“, erzählt Matte.