"Fauna" markiert zwar keinen Neuanfang, zumindest aber den Start in ein neues Kapitel der Historie von Haken. Nach den beiden zu-sammenhängenden Alben "Vector" (2018) und "Virus" (2020) war es an der Zeit für frischen Wind. Die Rückkehr von Keyboarder Pete Jones kann zudem als Indiz gewertet werden, dass die britischen Progmetaller bei der Neuaufstellung ihre eigene Vergangenheit nicht außer Acht lassen. Ist es demnach eine neue alte Stärke, zu der die Band zurückfindet? Und was hat es mit dem Konzept auf sich, demzufolge jedem Song ein persönliches "Spirit Animal" zugeordnet ist, eine Art "Seelentier", das metaphorisch einen bestimmten menschlichen Bezug in sich trägt? Wir haben bei Ross Jennings (Gesang) und Richard Henshall (Gitarre, Keyboards) nachgefragt.
Der Meister der Flötentöne war Ian Anderson schon immer. Der in Schottland geborene höchst umtriebige Tull-Chef legte dann nach der Wiederaufnahme des großen Bandnamens Jethro Tull letztes Jahr mit „The Zealot Gene“ schnell nach. „RökFlöte“, der Titel des brandneuen Albums, könnte glatt als Motto für die gesamte Bandgeschichte herhalten, aber natürlich hat sich Anderson mit nordisch-heidnischer Mythologie und Polytheismus auch wieder ein großes Konzeptthema vorgenommen.
Die großen Konzeptalben des Alan Parsons Project bieten sich wunderbar an für die Veröffentlichung hochwertiger Boxen im Großformat. Nach „Tales Of Mystery And Imagination“, „Eye In The Sky“ und „Ammonia Avenue“ folgt nun der vierte Streich: „The Turn Of A Friendly Card“, auf dem erstmals Komponist Eric Woolfson als Leadsänger zu hören war, bot 1980 nach dem etwas schwächelnden „Eve“ (1979) wieder großen Artrock und als schillerndes Thema das Glücksspiel mit all seinen Schattenseiten.
Tatort: Farm Studios, Freising bei München. Die Sondereinheit RPWL hat ihr neues Album „Crime Scene"“ eingespielt. Hier geht es, wie nicht anders zu erwarten, auch um reale Verbrechen mit gar grausigen Details. Die musikalischen Ermittler, Sänger und Keyboarder Yogi Lang, Gitarrist Kalle Wallner, Drummer Marc Turiaux und Neuzugang Markus Grutzner am Bass, spuren den Fällen in kriminell spannenden Arrangements nach. Die Hauptkommissare Lang und Wallner standen uns über Tatmotiv und -hergang Rede und Antwort.
Am 22./23. Februar führte der frühere Yes-Keyboarder im Londoner Palladium seine drei größten Konzept-Soloalben plus ausgewähltes Yes-Tafelsilber auf. Ein Anlass, die Geschichte dieser drei glorreichen Werke „The Six Wives Of Henry VIII“, „Journey To The Centre Of The Earth“ und „The Myths And Legends Of King Arthur And The Knights Of The Round Table“ im Interview mit dem Künstler Revue passieren zu lassen und dabei die aktuelle Live-Umsetzung zu beleuchten.
Im Grunde gab es Mitte der 1960er Jahre in Großbritannien drei große Bands: die Beatles, die Rolling Stones und … die Kinks. Während die ersten beiden immer noch die klangvollsten Namen der Rockhistorie sind, ist die Bekanntheit der Kinks etwas verblasst. Dabei ist die Band um die ewig zankenden Brüder Ray und Dave Davies beileibe kein reines Sixties-Phänomen, sondern sie hat bis zu ihrer Auflösung Mitte der 1990er eine wechselhafte Karriere hingelegt. Nun erscheint zum 60. Jubiläum mit „The Journey Part 1“ eine neue Compilation. Wir sprachen mit dem seit seinem Schlaganfall im Jahr 2004 hinsichtlich seines Sprachzentrums hörbar angeschlagenen 76-jährigen Dave Davies über die Karriere der Gruppe.
Die französische Formation hat sich durch ihre so ungewöhnliche wie charmante Mischung aus Prog, Folk, Chanson und Weltmusik ebenso einen guten Ruf erspielt wie durch ihre energiegeladenen Liveshows. Wieso diese Intensität sich nicht ganz auf ihren Tonträgern widerspiegelt, auch nicht auf der neuesten Veröffentlichung „11“, und was das besondere Verhältnis zu ihren Fans damit zu tun hat, verrät Bandchef Dominique Leonetti.
Man könnte meinen, dass Lazuli die Corona-Pandemie in ihrer ländlichen und familiären Idylle im Süden Frankreichs mit Leichtigkeit überstanden hätten. Im ländlichen Deaux bewohnen die Brüder Dominique und Claude Leonetti mit ihren Familien ein altes, selbst umgebautes Gebäude, in dem sich auch das bandeigene Tonstudio befindet. Dennoch brachte der Lockdown den Frontmann so schwer ins Grübeln, dass nur das Schreiben, später die Musik und seine Band ihn aus dem Sumpf ziehen konnten.