Courtney Swain hatte es schon einige Wochen vor dem Interview mit eclipsed angedeutet: „Land Animal“ klingt straighter als die drei Vorgängerplatten. Ein kommerzieller Ausverkauf hat jedoch mitnichten stattgefunden. Stattdessen quillt das Album vor originellen Ideen geradezu über – und dass der ein oder andere Refrain schneller im Gedächtnis haften bleibt, ist beileibe kein Nachteil.
eclipsed: Euer zweites Album „Shiny Eyed Babies“ schlug unter deutschen Progfans ein wie eine Bombe. Wie hat sich euer Leben als Musiker seither verändert?
Courtney Swain: Nun, wir brauchten drei oder vier Jahre, um „Shiny Eyed Babies“ zusammenzusetzen. Dabei lernten wir zum ersten Mal, was PR-Arbeit bedeutet – dass man nach Abschluss eines Albums erst mal warten muss, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. Bei den nächsten zwei Alben haben wir deutlich weniger Zeit gebraucht, und wir haben dabei viel über das Musikbusiness gelernt. Inzwischen sind wir musikalisch und emotional enorm gereift. „Land Animal“ spiegelt das wider, das Album ist lockerer und handelt nicht mehr davon, dass einen das Leben fertigmacht. (lacht)
eclipsed: Vergangenes Jahr seid ihr erstmals in Deutschland aufgetreten, beim „Burg Herzberg Festival“...
Swain: Das war ein unglaubliches Event. Wir spielten ja ziemlich am Anfang, aber es waren bereits ein paar Tausend Leute da, und diejenigen, die vorne standen, sangen sogar mit. Es war echt surreal, denn wir sind seit 2011 auf Tour, und auf einmal spielten wir vor mehr Menschen als in den ersten drei Jahren zusammen!
eclipsed: Mittlerweile seid ihr bei InsideOut unter Vertrag. Ist für euch damit ein Traum in Erfüllung gegangen?
Swain: Könnte man so sagen. Unser größtes Ziel ist es, möglichst viele Menschen mit unserer Musik zu erreichen, und InsideOut wissen genau, wie die Musikindustrie funktioniert und wie wichtig Videos und Soziale Medien sind. Wenn wir keine tollen Videos hätten, würde uns eine große Hörergruppe entgehen.