THE BOOMTOWN RATS - Punk Forever!

23. April 2015

The Boomtown Rats Bob Geldof

Sag niemals nie, sagten sich die Boomtown Rats vor zwei Jahren und suchten unverhofft wieder das Rampenlicht der großen Bühne – nach einer fast drei Jahrzehnte währenden Pause. Entstanden in der vom Punk dominierten Umbruchphase der Rockmusik, steht Rats-Sänger Bob Geldof auch noch immer für die Attitüde der bierseligen Bilderstürmer ein – und tritt gleich noch mal gegen den Progressive Rock nach.

Anfang 2013 verkündete Bob Geldof die Reunion der Boomtown Rats. Der 63-Jährige stand der gleichermaßen an Punk, Pop, Ska, Reggae und Rock orientierten Band zwischen 1975 und 1986 vor. 2013 legten die Rats gleich mal einen spektakulären Auftritt beim „Isle of Wight“-Festival hin und spielten im Vorprogramm der Toten Hosen bei einem Open Air in Hoyerswerda. Nicht viel für ein Comeback, so scheint es. Bedenkt man jedoch, dass der Ire, der 1986 für seinen Kampf gegen die Hungersnot in Äthiopien von der Queen zum Ritter geschlagen wurde, durch sein nach wie vor großes soziales Engagement kaum Zeit zum Touren hat, ist dies ein respektabler Anfang gewesen. Und im Mai geht es richtig los: Dann kommen die originalen Boomtown Rats mit Geldof, Gerry Roberts, Gerry Cott, Johnny Fingers, Pete Brickett und Simon Crowe für drei Konzerte nach Deutschland, um Klassiker wie „I Don’t Like Mondays“, „Banana Republic“ oder „Rat Trap“ live zu präsentieren. Motto der Auftritte: Punk Forever!

eclipsed: Deine Karriere begann 1975 in Dublin mit The Nightlife Thugs, die deftigen Rhythm & Blues spielten. Die Band ging im Jahr darauf nach London, benannte sich in The Boomtown Rats um und rückte mehr in Richtung Ska und Punk. Wie kam es zu dem radikalen Stilwechsel?

Bob Geldof: Als so radikal empfand ich das nicht. Zunächst mal waren wir in der Gruppe allesamt musikalische Kinder der 60er. Und Iren. Demnach standen wir auf Blues. 1976 kam noch eine fette Prise Punk dazu, weil wir diesen pompösen Progressive-Rock-Scheiß von Bands wie Genesis, Yes oder Emerson, Lake & Palmer hassten. Punk machte gegen diesen aufgeblasenen Müll eine eindeutige Ansage. Und die Boomtown Rats machten in dieser Szene begeistert mit.

eclipsed: An wem habt ihr euch 1976 orientiert?

Geldof: Natürlich an den Sex Pistols, die waren die Pioniere des Ganzen. Und natürlich an den Pub-Rockern Dr. Feelgood. Ohne deren direkten, unglamourösen Sound hätte es Punk und die Boomtown Rats nie gegeben.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 170 (Mai 2015).