Die Livepower von MY SLEEPING KARMA gibt’s nun auch für daheim

4. April 2017

My Sleeping Karma

Zwölf Jahre sind vergangen, seit sich die Musiker von My Sleeping Karma zusammentaten. Auf fünf Studioalben hat das Aschaffenburger Quartett einen kraftvollen New Artrock erschaffen, der durch dezent eingeflochtene indische Elemente einen unverwechselbaren Charakter aufweist. Nun liegt mit „Mela Ananda“ sein erstes Livealbum vor. My Sleeping Karmas bodenständiger Bassist Matte beweist im Gespräch, dass die Band weiterhin fest im Hier und Jetzt, sprich: in Familie und Beruf verwurzelt ist und große Freude an der eigenen Musik hat.

eclipsed: Der Ausdruck Mela Ananda bedeutet im Sanskrit so viel wie fröhliche Zusammenkunft. Sind eure Konzerte fröhliche Zusammenkünfte?

Matte: Ja, das sehen wir durchaus so. Wir kommen mit Freunden zusammen, spielen für die Leute unsere Musik, sind nah an den Leuten dran. Auch nach dem Konzert lieben wir den Kontakt zu den Fans. Der Albumtitel ist deshalb so gewählt.

eclipsed: Ist das Album zugleich auch ein „Best of“ von My Sleeping Karma?

Matte: Nein, wir hätten auch andere Tracks spielen können. Auf der „Up In Smoke“-Tour im Februar 2016 ergab sich einfach die Möglichkeit, die Songs mitzuschneiden. Es war nicht zwingend geplant. Ich würde es eher als ein Resümee sehen. Unsere letzten Alben „Soma“ und „Moksha“ gehören zusammen, sind wie Bruder und Schwester. Wir haben jetzt ein Bild fertig gemalt und gehen open minded an neue Dinge ran.

eclipsed: Bist du lieber im Studio oder auf der Bühne?

Matte: Ich denke, jeder Musiker möchte doch rausgehen und vor den Leuten spielen. Die Arbeit im Studio ist keine Quälerei, und es ist interessant, dort all die Möglichkeiten zu entdecken. Aber ich spiele lieber live. Wir sind eine Liveband. Das kann man so sagen.

eclipsed: Eure Shows sind voller Power, voller Energie. Habt ihr das auf dem Album adäquat einfangen können?

Matte: Ich glaube, nur bei wenigen Livealben gelingt das überhaupt. Wir haben das im Rahmen unserer Möglichkeiten ganz ordentlich hinbekommen. Live versuchen wir, die Strukturen der Tracks zu erhalten und auf den Punkt zu kommen. Wir jammen zwar auch mal gern, aber es soll nicht ausufern. Dem visuellen Aspekt eines Konzerts versuchen wir durch die beigelegte DVD mit dem Rockpalast-Auftritt gerecht zu werden.

eclipsed: Wie siehst du nach zwölf Jahren die Entwicklung der Band?

Matte: Es geht langsam voran, was man an der steigenden Anzahl der Leute im Konzert und der Plattenverkäufe sieht. Wir selbst sind geblieben, wie wir waren. Wir hatten keine Besetzungswechsel, sind immer noch gute Freunde, und unsere Familien gehen vor. Wir machen uns keinen Druck und versuchen den Flow zu nutzen.

* * * Interview: Bernd Sievers