Am Anfang stand dieser eine Moment, der für die Zukunft einer Band entscheidend sein kann: Im Jahr 2004 war der Musiker, Komponist und Produzent Brian Reitzell, ein wahrer Tausendsassa, auf die Truppe aus Austin, Texas, aufmerksam geworden und engagierte sie in seiner Funktion als Music Supervisor, den Soundtrack zum Film „Friday Night Lights“ zu schreiben. So weit, so gut. Zwei Jahre später wurde dann eine sehr erfolgreiche TV-Serie daraus, in der die Musik von Explosions In The Sky immer wieder Verwendung fand – die Eintrittskarte ins US-Fernsehen, denn seitdem werden die Songs der Band dort immer wieder verwendet. Ihrer Kreativität hat dieser Erfolg keinen Abbruch getan, unterliegt ihr dynamischer Sound doch mitnichten kommerziellen Erwägungen. „Es hilft uns sogar, unsere Songs noch mehr wertzuschätzen“, verrät Gitarrist Munaf Rayani. „Wenn du Musik über Bilder legst, öffnen sich neue Bedeutungsebenen für die Songs, die ich vorher nicht gesehen habe.“
Auf ihrem neuen Album „The Wilderness“ hat die Post-Rock-Band nun einen vorsichtigen Stilwechsel vorgenommen. „Es ging um eine Suche – die Suche nach etwas Neuem, etwas Anderem, etwas in uns, etwas außerhalb von uns“, erklärt Rayani. Ein wenig widerwillig entschied sich die Band dann dazu, es auch mal mit elektronischen Sounds zu probieren: „Wir wollen unsere Musik ‚menschlich‘ halten und hatten lange Zeit Angst, zur Elektronik-Band zu werden, wenn wir erst mal damit anfangen. Aber bei den Aufnahmen zu ‚The Wilderness‘ haben wir uns gefragt, wie es denn wäre, mit diesen ganzen neuen Technologien zu interagieren. Und unserem Sound trotzdem treu zu bleiben und nicht wie Roboter zu klingen.“
In den mittlerweile 17 Jahren ihrer Karriere war es im Übrigen immer ein Ziel der Band, sich auf Neues bzw. Unvorhersehbares einzulassen. Es gebe keinen Plot, nichts Geplantes in ihrer Bandgeschichte, verrät Rayani, und das spiegle sich auch in ihren Songs wider. Diese unorthodoxe offene Herangehensweise habe letztlich auch zu „The Wilderness“ geführt: „Am vorletzten Tag der Studiozeit waren wir am Boden zerstört, weil wir wussten, das wird nichts mehr, uns gefiel die Platte einfach nicht. Als wir am Folgetag deprimiert ins Studio sind, haben wir nur einige kleinere Dinge ausprobiert, ein paar Einfälle einfließen lassen, Sachen geändert, nichts Großes. Und plötzlich hatten wir nach nur drei Stunden ein Album, das wir alle liebten! So kann’s gehen.“
Mehr zur Band:
www.explosionsinthesky.com
www.facebook.com/ExplosionsInTheSkyMusic
* * * Sascha Seiler