Der Mann ist gut gelaunt. Er lässt es sich gut gehen, besitzt eine Farm in der englischen Grafschaft Devon. Seine Ehefrau Kris, seine Hunde und weitere „Annehmlichkeiten“ um ihn rum. Kein Wunder, dass er tiefenentspannt wirkt, genauso oft lacht wie er spricht, mit seinen Antworten nicht immer den Kern der Fragen trifft. Immerhin wird er bald fünfundsiebzig. Er kennt die Vergangenheit genau, und die Zukunft scheint ihn nicht zu tangieren.
eclipsed: Ihr habt gerade eine Englandtournee hinter euch. Wie geht es dir jetzt?
Dave Brock: Danke der Nachfrage. Kris, meine Hunde und ich sitzen hier im Garten unserer Farm. Das Wetter ist fein, im Hintergrund spielt Jazzmusik. Wir trinken Wein und rauchen Marihuana. Die Hunde natürlich nicht. Also mir geht’s gut.
eclipsed: Auf der Tour habt ihr das neue Album in den Mittelpunkt gerückt. Wie lief es?
Brock: Sehr gut. Es ist eine tolle Geschichte von E.M. Forster. Eine Geschichte über Maschinen, die das Leben der Menschen beherrschen. Auch wenn die Story schon einhundert Jahre alt ist, so ist sie doch topaktuell. Unser aller Leben wird von Maschinen und Computern bestimmt. Unser Lichttechniker hat unsere Musik wunderbar orchestriert. Einige Shows haben wir gefilmt. Ich muss schon sagen, es sieht spektakulär aus. Oh Gott, wenn man alt wird, sagt man solche Dinge über sich.
eclipsed: Du wirst doch nicht alt.
Brock: Das sagst du so. Ich erinnere mich an meinen Vater, der immer sagte: „Sohn, komm du erst mal in mein Alter. Dann weißt du, wie das ist.“
eclipsed: Das neue Album steckt voller Energie und Kreativität. Wo nimmst du die her?
Brock: Hey Kris, wo nehme ich nur all die Energie her? Kris hatte die Idee, diese Geschichte als Konzept zu verwenden. Damit hatten wir ein Ziel. Es war eine Herausforderung, aber auch ein großer Spaß, das umzusetzen.
eclipsed: Dein Interesse an Sci-Fi-Literatur ist bekannt.
Brock: Ich habe massenweise Sci-Fi-Bücher gelesen. Das letzte war Matt Haigs „The Humans“ [dt. Titel: „Ich und die Menschen“; Anm.]. Eine interessante Geschichte.
eclipsed: Gibt es einen Sci-Fi-Film, für den du gern den Soundtrack geschrieben hättest?
Brock: Ja, „Blade Runner“. Es gibt einige Hawkwind-Fans, die sich unser Album „It Is The Business Of The Future To Be Dangerous“ zu „Blade Runner“ anhören. Das passt tatsächlich gut. Fantastisch, wenn die Kamera in die Stadt reinzoomt und die Jagd losgeht.