Kari Rueslatten - Kate Bush und Tori Amos in norwegischen Wäldern

In ihrer Heimat Norwegen ist Kari Rueslåtten bereits ein Star. Ihr wird gar nachgesagt, mit der Band The 3rd And The Mortal 1992 noch vor später erfolgreicheren, aber auch kommerzielleren Acts wie Nightwish den Gothic Metal mit Frauengesang begründet zu haben. Seit 2005 gab es von dieser Band dann allerdings keinerlei Lebenszeichen mehr, doch die Frau mit der einprägsamen Stimme, die ganz verblüffend wie eine wundersame Mixtur aus den Stimmbändern von Tori Amos und Kate Bush klingt, ließ immer schon nebenher eine Solokarriere laufen, bei der sie an kunstvollem ätherischen Keyboard- und Ambient-Folk webte. Aber auch hier war 2005 mit „Other People’s Stories“ erst mal Schluss.

Nun ist sie mit dem ganz akustisch gehaltenen, höchst zentrierten und schlichtweg bezaubernden Album „Time To Tell“ zurück. Was war in der Zwischenzeit geschehen? „Ich hatte eine lange Pause von der Musik“, gesteht sie. „Aber ich war schon so jung, mit nur zwanzig Jahren, in die Musik gegangen und entschied deshalb, dass es an der Zeit war, eine Familie zu gründen und auch noch etwas anderes in meinem Leben zu machen. So begann ich an der Universität Psychologie zu studieren.“ Wirklich zurückgebracht hätten sie aber nun die Fans. „Als ich mich vor eineinhalb Jahren endlich dazu entschied, eine Facebook-Seite einzurichten, bekam ich so viele warme Rückmeldungen von Fans, die sich nach neuer Musik von mir erkundigten. Da wurde mir erst klar, dass es tatsächlich viele Leute gab, denen meine Musik etwas bedeutete und die meine zwanzigjährige Karriere mitverfolgt haben. Das hat mich sehr berührt und gleichzeitig neues Feuer entfacht.“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 160 (Mai 2014).