KING CRIMSON - I’m A Dinosaur

24. August 2016

King Crimson

Ursprünglich war gar keine Neuaufstellung von Fripps Prog-Dinosauriern geplant. Unter dem Logo Projekct 7 waren Demos entstanden, man sprach über gemeinsame Pläne und reicherte den Bandkern um weitere Musiker an. Als Fripp dem Rest der Beteiligten aber 2014 mitteilte, als Septett unter dem Namen King Crimson auf Tour gehen zu wollen, verschlug es diesem Sprache. „Das war ein Schock für uns alle“, erzählt Sänger und Gitarrist Jakko Jakszyk. „2012 hatte er ja seinen Rückzug aus der Musik angekündigt. Noch überraschender war jedoch das Konzept mit den drei Schlagzeugern.“

In der Tat, denn Bands mit drei Schlagzeugern sind die große Ausnahme im Rock. Nur die Allman Brothers Band war längere Zeit mit drei Drummern unterwegs. In dieser Konstellation gleicht die Gruppe eher einem Orchester, wie auch Jakszyk bestätigt. „Vor allem wenn man sich die Bühne ansieht, wirkt es wirklich wie ein Orchester. Es geht nur um die Musik der Band, nicht um die Personen, die involviert sind. Alle Mitglieder sind gleichberechtigt, und im Unterschied zu den letzten Inkarnationen der Band, bei denen Robert immer irgendwo im Dunkel war, ist selbst er diesmal sichtbar. Mit dieser Besetzung können wir jeden Song aus der gesamten Geschichte von King Crimson spielen. Natürlich werden sich auch neue Dinge ergeben, aber es werden auch Songs erklingen, die seit 30 Jahren nicht mehr zu hören waren. Mit diesem Repertoire sind wir nicht nur hinsichtlich der Bandstärke ein Orchester.“

„Schlagzeuger mit zwölf Gliedmaßen“

Die Trommlerriege bezeichnet Jakszyk als einen Schlagzeuger mit zwölf Gliedmaßen. Er vergleicht es mit einem Puzzle, bei dem zwar kein Teil dem anderen gleicht, aber am Ende alle Teile ineinander greifen. Saxofonist Mel Collins, ein Crimsoner der Frühphase, macht die Besonderheit dieses Settings deutlich. „Sie werden am Bühnenrand an ihren Instrumenten sitzen, während Robert, Jakko, Tony und ich quasi ihr Rückgrat bilden. Also das genaue Gegenteil zum gewohnten Bühnen-Line-up! Das ist Roberts Konzept. Ich muss zugeben, dass ich wie andere Mitstreiter auch zunächst misstrauisch war. Doch es funktioniert.“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 183 (September 2016).