Das englische Spectre meint auf Deutsch „Schemen“, „Phantom“ oder „Geist“. In Bond-Filmen wie „Feuerball“ war es die Abkürzung für eine Verbrecherorganisation. Der neue Bond, auf den alle Welt wartet, trägt sogar den Titel „Spectre“. Was könnte da eine bessere Promotion für die fünf bösen Jungs der Schweizer Formation Men From S.P.E.C.T.R.E. sein? Dabei braucht sie diese gar nicht, ihr von einer vollfetten Sixties-Orgel, psychedelischen Gitarrenverzerrungen und treibenden Rhythmen geprägter Sound ist heiß und authentisch genug, um die Welt auch ohne eine Walther PPK im Anschlag einzunehmen.
Gitarrist Gerry Germann gibt Auskunft über den Ursprung der Band und ihren eigentümlichen Namen und Sound: „Uns sind eine Million dumme Namen eingefallen, aber die Men From S.P.E.C.T.R.E. sind hängengeblieben. Natürlich bezieht sich das auf die James-Bond-Bösewichte. Es klang halt cool. Die Band wurde bereits 1997 gegründet. Wir waren Kumpels und wussten gar nicht genau, was wir machen wollten, etwas Beat-Ära, ja. Uns war nicht wirklich klar, dass wir nur Instrumentalmusik spielten und dies eben nicht alle Leute so mögen. Aber wir sind dabei geblieben.“
„Claw“ ist neben diversen EPs und einem unveröffentlichten Soundtrack nun ihr vierter Longplayer, mit dem man jetzt bei den Düsseldorfern Vibravoid und dem Label Stoned Karma Records gelandet ist, wo sich die Band pudelwohl fühlt. Germann: „Labels wollen in der Regel immer Genremusik. Wir fahren aber nicht eingleisig, nicht einfach Sixties, Psychedelic oder Garage. Unsere Musik entsteht aus Jams heraus. Wir alle sind Individualisten.“