Neue Räume erkunden - BLACK SPACE RIDERS zeigen sich experimentierfreudig

7. Juni 2016

Black Space Riders

„Für ‚Refugeeum‘ haben wir uns wie immer alle zusammengesetzt, gemeinsam Ideen gesammelt und entwickelt und anschließend aufgenommen“, berichtet Black-Space-Riders-Sänger/Gitarrist JE. „Gut 110 Minuten Material sind so entstanden. Wir merkten, dass da einige Stücke waren, die einfach nicht richtig ins Gesamtkonzept passen wollten – aber auch nicht komplett davon weg waren. Deshalb beschlossen wir, sie erst einmal beiseitezulegen und später etwas anderes damit zu machen.“ Und die Zeit, die Ausreißer vorzustellen, war jetzt reif. Vier unveröffentlichte Stücke und zwei Remixe fassten die Riders zur EP „Beyond Refugeeum“ zusammen. Die Nähe zum Mutteralbum zeigt sich nicht nur im Titel, sondern auch im Artwork: Dasselbe Bild eines Flüchtlingscamps in einer Wüstenlandschaft ist hier in psychedelische Farbtöne getaucht.

„Für Leute, die unsere Musik gut kennen, ist manches an den neuen Stücken ungewöhnlich. Zum Beispiel der dritte Track ‚Droneland‘, auf dem wir mit einem Sequenzer experimentieren, was stellenweise an Jean-Michel Jarre erinnert.“ Mit „Starglue Sniffer“ erkundet die Band intensiv psychedelische Tiefen. „Dass der Gesang so wurde, wie man ihn letztlich hört, war eher Zufall. Mir kam in den Sinn, mit Kopfstimme zu singen, und ich zog das tatsächlich durch. Meine Bandkollegen staunten erst nicht schlecht, aber unser Toningenieur fuhr darauf ab, meinte: ‚Lasst uns das machen, das polarisiert total‘.“ Und so blieb es beim falsettartigen Gesang.

„Letztlich passte alles zum Masterplan, der sich um das Thema Flucht und Ankommen dreht“, so JE. „Das Video zu ‚Starglue Sniffer‘ zeigt ganz gut, worum es in dem Song geht, nämlich um jemanden, der sich befreien will. Ich stellte mir einen jungen Mann in einem Flüchtlingscamp vor, der versucht, dem Elend dort zu entfliehen, indem er Klebstoff schnüffelt.“ Mit dem spacigen Instrumental „VRTX RMX“, einem Remix von „Vortex Sun“, und dem Dancefloor-geeigneten „Gravitation“, Remix des Bandklassikers „Give Gravitation To The People“, runden die Münsteraner ihr EP-Experiment ab.

Und wie geht es nun weiter? „Wir haben bereits einiges an neuem Material, das sich wohl auf einem neuen Album finden wird. Das Thema dafür steht noch nicht fest. Wohl aber, dass wir vermutlich Ende des Jahres wieder ins Studio gehen.“ Gute Absichten.

Mehr zur Band:
www.blackspaceriders.com
www.facebook.com/pages/black-space-riders

* * * Julia Vetter