WITCHCRAFT - Atmosphärisches Hexenwerk

20. Januar 2016

Witchcraft

Witchcrafts Sänger/Mastermind Magnus Pelander gilt bisweilen als schwierig. Er ist Künstler und Freigeist im besten Sinne, dabei jedoch wenig auskunftsfreudig, wenn es um seine Gedanken oder sein Wesen geht. Dumm nur, dass beide aufs engste mit seiner Kunst verzahnt sind. „Keine Fragen zur Vergangenheit, nur zum neuen Album. Keine Fragen zur Persönlichkeit“, heißt es dann schon mal im Vorfeld von Interviews, die Herr Pelander auch gerne mal platzen lässt. Wir haben Glück: Pelander ist pünktlich, manche seiner Antworten sind sogar länger als ein Satz. Trotzdem bleiben wir eher ratlos als erhellt zurück.

eclipsed: Magnus, beginnt jetzt für dich die schlimmste Zeit als Künstler?

Magnus Pelander: Warum?

eclipsed: Du gibst jede Menge Interviews.

Pelander: (lange Pause) Ich bin nicht gerade begeistert darüber. (lacht)

eclipsed: Warum tust du dir es dann an?

Pelander: Na ja, es wäre doch schade, wenn Witchcraft in Vergessenheit geraten würden.

eclipsed: Ist diese Einstellung nicht ein bisschen masochistisch?

Pelander: Vielleicht. Du kannst mich natürlich auch gerne einen erbärmlichen Feigling nennen, denn das bin ich ja dann vielleicht, aber mein ganzes Leben dreht sich um diese Band, und das will ich natürlich auf keinen Fall aufgeben.

eclipsed: Paradox ist das definitiv.

Pelander: Klar, jeder möchte Erfolg haben, aber für mich steht die Kreativität an erster Stelle. Es ist nicht mein Job, darüber zu reden oder meine Kunst zu analysieren. Ich bin ein Künstler, der Dinge erschafft. Es ist mir eigentlich egal, ob die Leute es mögen oder hassen, darüber reden oder es ignorieren. Wenn sich jemand durch unsere Musik inspiriert fühlt, dann ist es wohl das Größte, das wir erreichen können. Natürlich reden wir hier über Unterhaltung, aber wenn man etwas tiefer schürfen möchte, wird man bei uns sicher auch fündig.

eclipsed: Mit eurem letzten Album „Legend“ seit ihr von Lee Dorians Independant-Label Rise Above zum Branchengiganten Nuclear Blast gewechselt. Ist das nicht eine selbstgewählte Zwickmühle: größere Reichweite, mehr Aufmerksamkeit, mehr Verpflichtungen?

Pelander: Es gibt vertragliche Verpflichtungen wie dieses Interview, die ich erfüllen muss. Ich arbeite gut mit meiner Plattenfirma zusammen, denn sie ist sehr professionell und gut organisiert. Ich mag das, aber wir haben unterschiedliche Ziele und Visionen, das dürfte auch klar sein.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 177 (Feb. 2016).