eclipsed Nr. 118 / 3-2010

PETER GABRIEL
Fremdbluttherapie

Nach acht Jahren präsentiert Peter Gabriel ein neues Studioalbum. Für den als behäbigen Tüftler bekannten Engländer ist dies quasi ein Wimpernschlag. Immerhin hat er sich auch nicht mit dem Schreiben frischer Songs aufgehalten, sondern ihm wichtige Stücke namhafter Kollegen wie David Bowie, Neil Young oder Lou Reed neu interpretiert. Gegenüber eclipsed verrät er, was ihn dazu getrieben hat.

THE FAMOUS CHARISMA LABEL
Die Kaderschmiede des Prog

The Famous Charisma Label: ein Name, mit dem Prog-Kenner viel verbinden: das berühmte Mad Hatter-Logo, den charismatischen Chef Tony Stratton-Smith und natürlich Namen wie Genesis, The Nice oder Van der Graaf Generator. Ende 2009 hat sich die Gründung der unkonventionellen Plattenfirma zum vierzigsten Mal gejährt. Die EMI würdigt dieses Jubiläum mit einer 3-CD-Box, eclipsed mit einer Story zur Labelhistorie – so wie sie uns Peter Hammill und Steve Hackett erzählt haben.

RPWL
Turn Back The Clock

Die Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen machten sie zu einem Markenzeichen: Die Freisinger Gruppe RPWL steht für ambitionierten, abenteuerlustigen Art-/Progrock, der seine Fans in vielen Ländern findet. Zusammen mit den verbliebenen Urmitglieder feiert eclipsed die ersten zehn Jahre der RPWL Experience.

AIRBOURNE
Tierischer Instinkt

Sie sind die ultimativen Hoffnungsträger des australischen Hardrock. Hin und wieder werden sie als AC/DCs einzig legitime Erben bezeichnet. Eines ist sicher: Auch mit ihrem zweiten Album „No Guts, No Glory“ führen Airbourne die Tradition von Aussie-Legenden wie Rose Tattoo, AC/DC, The Angels oder The Poor mit stolzgeschwellter Brust fort. Wir trafen Sänger/Gitarrist Joel O’Keeffe und Schlagzeuger Ryan O’Keeffe zu einem launigen Plausch.

KARNIVOOL
Pro Tool

Einer der derzeit unverbrauchtesten Prog-Acts kommt aus Australien. Mit ihrem zweiten Album „Sound Awake“ schlagen Karnivool wie selbstverständlich den Bogen von Seventies Artrock zu Alternative und zeitgenössischen Prog-Formen, wie man sie etwa von Tool her kennt. Nach Jahren der Basisarbeit in Clubs und bei Festivals trumpft die Band zur Abwechslung mal wieder mit einem Studiowerk auf.

JIMMY PAGE
It Might Get Loud

Kaum jemand hat im letzten Jahr diesen Film gesehen. Wer „It Might Get Loud“ sehen wollte, hatte dazu kaum Gelegenheit, denn die von Kritikern gefeierte Dokumentation rund um Jimmy Page, The Edge und Jack White lief nur in ausgesuchten Kinos – und da auch nur kurz. Jetzt erscheint das Gitarristenstelldichein auf DVD. Wir nutzten die Gelegenheit und sprachen mit Mr Page himself.

PIANO MAGIC
Alltagsexotik

Piano Magic sind ein musikalisches Chamäleon. Ihre neun Alben haben sich in der 14-jährigen Bandgeschichte so stark voneinander unterschieden, dass man kaum eine Handschrift ausmachen kann. Auf ihrem neuen Opus „Ovations“ klatscht sich die Gruppe selbst Beifall. Dazu hat sie auch allen Grund, denn in seiner Stringenz, Geschlossenheit und progressiven Vergeistigung ist das Werk ein Quantensprung für die Band.

U.K.
UK-Stellung im Prog-Olymp

Eine Band, die nur zwei Studioalben veröffentlicht – und das auch noch in unterschiedlicher Besetzung – taugt nicht unbedingt zum Rockmythos. Bei U.K. liegt der Fall anders: Die einstige Supergroup des Prog ist trotz ihrer frühen Implosion unvergessen. Ihre Alben (inklusive des Livealbums „Night After Night“) sind jetzt remastert neu veröffentlicht worden.

CHATEAU MARMONT
Das Hotel der Rockelite

Jim Morrison fiel dort im Suff von der Dachrinne, Led Zeppelin fuhren mit dem Motorrad durch die Lobby, die Chili Peppers nahmen in einer Suite Teile von „By The Way“ auf, Britney Spears wurde wegen „unakzeptablen Verhaltens“ vor die Tür gesetzt – und das ist nur ein winziger Auszug aus der 80-jährigen Geschichte der Rock’n’Roll-Herberge schlechthin: eclipsed checkte im Chateau Marmont in Los Angeles ein – und hatte die Nacht seines Lebens.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
BOB DYLAN – ALL ALONG THE WATCHTOWER

IN NUR WENIGEN LIEDZEILEN ENTROLLT BOB DYLAN EIN SZENARIO VON ALTTESTAMENTARISCHER WUCHT. „ALL ALONG THE WATCHTOWER“ IST DER EINDRINGLICHE VERSUCH DES GRIMMIGEN FOLK-BARDEN, SICH DER UNGELIEBTEN ROLLE DES MEINUNGSFÜHRERS UND SPRACHROHRS ZU ENTLEDIGEN.

eclipsed-Einkaufszettel
THE PRETTY THINGS - Raue Schale, dreckiger Kern

Zusammen mit den Rolling Stones, den Animals und den Yardbirds zählten sie zu den britischen Pionieren, die sich von den US-amerikanischen Blues-Veteranen inspirieren ließen. Und wie die Stones, die ihren Namen einem Muddy-Waters-Titel entlehnten, benannten sich auch die Pretty Things nach einem Lied eines ihrer Vorbilder: Bo Diddleys „Pretty Thing“, das sie prompt auf ihrem ersten Album coverten…