eclipsed Nr. 120 / 5-2010

YES
eclipsed-Einkaufszettel SPEZIAL

Die Gerüchte schießen nach wie vor ins Kraut: Yes gehen 2010 auf Tour – in zwei voneinander unabhängigen Bands!? Yes gehen 2010 ins Studio – mit Anderson-Ersatz Benoît David!? Klar ist, dass in diesem Jahr bei der ruhmreichen Prog-Institution etwas passiert. Wir erbaten Auskunft bei Yes-Urgestein Chris Squire und liefern gleich noch einen eclipsed-Einkaufszettel SPEZIAL mit.

Das Drama um „Let It Be“:
THE BEATLES und ihr letztes Studioalbum

Es war die schwerste Geburt in der knapp acht Jahre währenden Studioära der Beatles. Zwischen den ersten Aufnahmen und der Veröffentlichung am 8. Mai 1970, vor nunmehr vierzig Jahren, lagen immerhin vierzehn Monate und zwei fertige, aber durch den Rost gefallene Versionen. Und selbst in der Gruppe fand das Album „Let It Be“ nicht nur Freunde. Beatles-Fans mussten bis 2003 warten, bis mit „Let It Be… Naked“ eine Fassung ohne Phil Spectors Orchestersoße auf den Markt kam.

EMERSON, LAKE & PALMER
Welcome back, my friends…

Nach der schweren Handverletzung, die Keith Emerson im letzten Jahr zu einer längeren Auszeit zwang, ist der Keyboard-Exzentriker jetzt – mit Greg Lake – auf die Bühne zurückgekehrt. Höhepunkt seiner diesjährigen Livaktivitäten ist allerdings der Festivalauftritt im Sommer – mit ELP. Bleibt es bei dieser einmaligen Reunion oder folgt doch mehr?

MEAT LOAF
Großes Drama mit dicker Lippe

„Hang Cool Teddy Bear IV“ heißt das neue Album des berühmtesten „Hackbratens“ der Welt. Meat Loaf schenkt der Welt zwar kein „Bat Out Of Hell IV“, doch wer glaubt, der schwergewichtige Rocksänger mit Hang zum opernhaften Drama backe nun kleine Brötchen, sieht sich getäuscht.

NICKY HOPKINS
Von London nach Woodstock und rund um die Welt

Er stand nie im Scheinwerferlicht, obwohl er für Größen wie die Stones, die Beatles oder The Who in die Tasten griff. Auch in Woodstock war er mit dabei, trotzdem kam er kaum über den Status eines Sessionmusikers hinaus. Jetzt erfährt Nicky Hopkins postum endlich die Würdigung, die er schon lange verdient hat: Der englische Singer-Songwriter Julian Dawson hat in über zehnjähriger Arbeit Fakten und Geschichten über den großen Unbekannten der Rockgeschichte zusammengetragen, die in einem hoch interessanten Buch nachzulesen sind.

BRÖSELMASCHINE
Und sie bröselt und bröselt und bröselt...

Sie bezeichnen sich selbst als Deutschlands älteste Folkrockband. Tatsächlich sind Bröselmaschine bereits seit 1969 im Geschäft. Seit „Graublau“ (1984) Studioalbum ist freilich kein weiteres Studioalbum mehr erschienen. Dennoch geht’s jetzt wieder auf Tour.

LABEL-PORTRÄT: BLUE ROSE
Es können auch Kanadier sein!

Amerika liegt mitten in Deutschland. Zumindest musikalisch. Das Label Blue Rose aus dem schwäbischen Abstatt bündelt fast alles, was in Amerika auf Country-, Roots- und Americana-Kufen rockt. Zum 15-jährigen Jubiläum kann die Blaue Rose auf eine stattliche Bilanz zurückblicken.

THE BARSTOOL PHILOSOPHERS
Zur Not deutsches Bier, aber niemals Heineken

Manchmal mahlen die Mühlen auch im schnelllebigen Musikgeschäft etwas langsam. So erschienen The Barstool Philosophers im letzten Monat für viele deutsche Prog-Fans förmlich aus dem Nichts auf der Bildfläche. Kenner der holländischen Szene hatten deren grandioses Debütalbum „Sparrows“ jedoch schon im letzten Jahr auf ihrem Geschmacksradar.

AVANTASIA Fairplay beim Starensemble Avantasia entspringt der Fantasie eines Mannes: Tobias Sammet. Der Sänger aus dem Osthessischen muss in den letzten Monaten unter kreativen Starkstrom gestanden haben. Immerhin hat er jetzt von seinem Projekt ein Album-Doppelpack vorgelegt – und ist damit gleich mal auf Platz zwei der Charts gestürmt.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
NEIL YOUNG – HEY HEY, MY MY

ES SIND IMMER DIE SCHEINBAR EINFACHSTEN LIEDER, DIE AM TIEFSTEN GRÜNDEN. NEIL YOUNGS UNPRÄTENTIÖSE HYMNE „HEY HEY, MY MY“ UND IHR GEGENSTÜCK „MY MY, HEY HEY“ WAREN KAMPFANSAGEN AN DAS ESTABLISHMENT EINER SICH WANDELNDEN GESELLSCHAFT.

IM SPRÜHTAU ZU BERGEN
Haupteinfluss der norwegischen Hardrocker AUDREY HORNE ist das heimische Schmuddelwetter

Mit ihrem dritten Album setzen Audrey Horne ein echtes Ausrufezeichen. Der von Grunge beeinflusste Hardrock, den die Band seit 2002 durch die Fjorde Norwegens bläst, ist eine Mischung aus Alice In Chains, Ozzy, Tool und guten alten Rainbow. Daneben kommt er auch noch genauso sexy und verwegen rüber wie der gleichnamige Charakter aus David Lynchs Kultserie „Twin Peaks“.