eclipsed Nr. 143 / 9-2012

BLACK SABBATH
Vier für die Ewigkeit: Sabbaths „Vol. 4“

„Vol. 4“ ist vielleicht das von der musikinteressierten Öffentlichkeit unterbewertetste Album von Black Sabbath. Fans und Kenner sehen das freilich anders, denn die LP mit dem assoziationsarmen Titel ist eine der wichtigsten in der Laufbahn der für die Geschichte des harten Rock so maßgeblichen Band. Dass das Album im September 1972 überhaupt erscheinen konnte, grenzt angesichts des massiven Kokainkonsums der Band noch heute an ein Wunder.

DIE GESCHICHTE DES PROGRESSIVE ROCK,
Teil 13 Die große Diskussionsrunde zu Gegenwart und Zukunft des Genres

Zum zweiten Mal haben wir im Rahmen unserer Artikelserie zur Geschichte des Progressive Rock Experten zusammengeholt, um mit ihnen zu diskutieren. Diesmal wollten wir wissen, wie Musiker, Journalisten, Veranstalter und Label-Verantwortliche die Entwicklung seit den Achtzigerjahren bzw. den Ist-Zustand des Genres einschätzen. Nebenbei haben sie uns auch noch das ihrer Meinung nach wichtigste Prog-Album der vergangenen 30 Jahre verraten.

COLOUR HAZE
M-Maybe he became ill and couldn’t leave the studio!

Zwei Jahre haben Colour Haze an ihrem neuen Album gefeilt – unfreiwillig. Denn die Münchener haben ein eigenes Studio eingerichtet und mit den Tücken der Technik zu kämpfen gehabt. Doch die Mühen haben sich gelohnt: „She Said“, so der Titel des neuen Doppelalbums, ist Stonerrock, wie er besser kaum zu spielen ist.

VAN DER GRAAF GENERATOR
Eine echte ALTernative

Van der Graaf Generator gelten als kompromisslose Band. Als eine Band, deren Alben dem Zuhörer einiges abverlangen. Ihr neues Werk trägt den kurzen Titel „ALT“ – die englische Abkürzung für „alternative“ – und besteht ausschließlich aus instrumentalen Fragmenten, Improvisationen und Jams. Keine Texte, kein Gesang und keine ausgefeilten Songstrukturen stören die Experimentierwut der drei ergrauten Herren.

SAGA
Hopp oder topp

Alles wieder auf Anfang. Michael Sadler, der sich 2007 aus privaten Gründe aus Saga zurückgezogen und 2011 wieder angeheuert hatte, hat jetzt mit den Kanadiern erstmals wieder ein Studioalbum eingespielt. Warum? Weil es sich für den 58-jährigen Waliser nach eigener Aussage „einfach wieder richtig“ anfühlt.

ALANIS MORISSETTE
Die Alpha-Frau

Vier Jahre sind seit ihrem letzten Werk „Flavors Of Entanglement“ vergangen. In dieser Zeit ist die gebürtige Kanadierin jedoch keineswegs untätig gewesen: Sie hat geheiratet, ist Mutter geworden und hat mit „Havoc And Bright Lights“ ein bemerkenswertes neues Album aufgenommen, das sich als Rundumschlag gegen Gott und die Welt versteht.

JON LORD
Der klassische Hardrock-Gott

In den letzten Monaten gab es noch hoffnungsvolle Nachrichten. Jon Lord gehe es besser, er sei sogar schon wieder im Studio. Daher machte die Meldung vom Tod des 71-jährigen Organisten und Komponisten dann doch fassungslos. Wie zuletzt Donna Summer und Robin Gibb ist auch der Deep-Purple-Mann einer Krebserkrankung erlegen. Wir erinnern an die Stationen in der Karriere des großen Musikers.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
GENESIS – GET ’EM OUT BY FRIDAY

Achtung! Ab dem 18. September 2012 gilt eine Norm bei der Körpergröße. Menschen dürfen demnach nur noch maximal 1,20 Meter groß werden. Durch diesen Erlass wollen die Behörden der Wohnraumknappheit Herr werden und die doppelte Anzahl von Mietern in einem Objekt unterbringen, während Hausbesitzer die doppelte Miete einstreichen. Dies zumindest prophezeiten Genesis vor 40 Jahren in „Get ’Em Out By Friday“.

Einkaufszettel MARIANNE FAITHFULL
Überlebenskampf als künstlerische Inspiration

Marianne Faithfull, Urgroßnichte von Skandalautor Leopold von Sacher-Masoch („Venus im Pelz“), war in ihren frühen Tagen Groupie und Muse, gleichzeitig Interpretin leichter bis seichter Poptitel sowie talentierte Theater- und Filmschauspielerin. Ab den späten Sechzigern schließlich obdachloser Junkie. Ende 1979 tauchte die 1946 geborene Londonerin dank ihres europaweiten Top-Ten-Albums „Broken English“ völlig unvermittelt wieder in der Öffentlichkeit auf, allerdings ohne die sanfte Schulmädchenstimme, die einem bei ihrem ersten großen Erfolg „As Tears Go By“ begegnet. Stattdessen trug sie ihre Songs fortan mit eindringlichem Reibeisenorgan vor, gezeichnet von Alkohol, Drogen und dem radikalen Lebensstil eines Bohemiens…

Die Letzten ihrer Art?
LYNYRD SKYNYRD haben ihr neues Album pathetisch „Last Of A Dyin’ Breed“ betitelt.

Johnny Van Zant relativiert diese These allerdings Vor fast genau 35 Jahren, am 20. Oktober 1977, erlebte die nach den Allman Brothers renommierteste Southern-Rock-Band ihren Super-GAU. Bei einem Flugzeugabsturz in Gillsburg, Mississippi, kamen neben den beiden Piloten auch Sänger Ronnie Van Zant, Gitarrist Steve Gaines, die Backing-Vokalistin Cassie Gaines und Roadmanager Dean Kilpatrick ums Leben. Zehn Jahre später reaktivierten einige der Überlebenden die Band. Seitdem steht Ronnies jüngerer Bruder Johnny Van Zant hinter dem Mikro. „Last Of A Dyin’ Breed“ ist das achte Album der Truppe aus Florida mit dem inzwischen 53-jährigen Frontmann.