eclipsed Nr. 145 / 11-2012

JIMI HENDRIX
To everything there is a season

Um ein Haar wäre er im Knast gelandet. Der Eintritt in die Armee bewahrte ihn davor. Dort traf er auf Billy Cox, mit dem er später unter anderem in Woodstock zusammenspielen sollte. Bis es dazu kam, musste der US-Amerikaner Jimi Hendrix jedoch den Weg über England nehmen, um in seinem Heimatland als Star anerkannt zu werden. Wir erinnern an wichtige Stationen im kurzen Leben des unvergänglichen Rockgitarristen, der am 27. November 70 Jahre alt geworden wäre.

STEVE HACKETT
Volle Kraft zurück

Nachdem die Möglichkeit einer Genesis-Reunion in der klassischen Besetzung in weite Ferne gerückt, wenn nicht gar unmöglich geworden ist, springt Steve Hackett mit „Genesis Revisited II“ als rühriger Nachlassverwalter in die Bresche. Überraschend neben der Songauswahl ist gerade auch die Liste der Gastmusiker.

ROXY MUSIC
Re-Make/Re-Model

Sie waren glamourös, experimentierfreudig und unberechenbar. Nach drei spektakulären Alben änderten die Art-/Glam-Rocker Roxy Music ihren Stil dann mehr und mehr in Richtung eines plüschigen Salonpop-Gestus. Erfolgreich waren sie zu allen Zeiten. Aus Anlass der gerade veröffentlichten Zehn-CD-Box „The Complete Studio Recordings“ spüren wir der Bedeutung einer der dekadentesten Bands der Rockgeschichte nach und lassen uns von Gitarrist Phil Manzanera in Detailfragen helfen.

BLACK COUNTRY COMMUNION
Never say die!

Glenn Hughes kann sich über „Afterglow“, den dritten Streich der Black Country Communion, gar nicht richtig freuen. Die Gründe dafür liegen naturgemäß nicht in der musikalischen Qualität des mit ausgewiesenen Könnern bestückten Quartetts, das auch diesmal eine reife Leistung abgeliefert hat. Vielmehr wurmt es den 61-Jährigen, dass er alleine dafür die Promotion machen muss. Und dass die Band nicht tourt.

SWANS
Die Kunst der Selbstauflösung

2010 mit großem Tamtam und dem spektakulären Album „My Father Will Guide Me Up A Rope To The Sky“ zurückgekehrt, haben New Yorks Noise-Exzentriker jetzt mit dem Doppelalbum „The Seer“ ein gleichermaßen einschüchterndes wie reinigendes akustisches Abenteuer ersonnen. Die sechsköpfigen Swans um Schwanenkönig Michael Gira halten sich auf eindrucksvolle Weise ans Unvorhersehbare.

STEVEN WILSON
Die Ich-AG auf Hochtouren

Manche Bandmusiker machen es quasi im Vorbeigehen, für Steven Wilson aber war es ein großer Schritt: Erstmals ist der Porcupine-Tree-Chef als Solokünstler im großen Stil auf Tour gegangen. Mit beeindruckenden Erfolg, wie die in Mexiko-Stadt aufgenommene DVD „Get All You Deserve“ beweist.

ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA
Reanimierungsversuch

Jeff Lynne, Mastermind des in den Siebziger- und Achtzigerjahren erfolgsverwöhnten Electric Light Orchestra, hat für das gerade erschienene Album „Mr. Blue Sky“ einige Klassikersongs der inaktiven Band entstaubt und generalüberholt. Der 64-jährige Brite erhofft sich davon, dass seine alten Großtaten von einer neuen Hörergeneration wiederentdeckt werden.

ÄNGLAGÅRD
Wir sind dann mal wieder da

Lange mussten Fans von Änglagård ausharren, bis die Band aus ihrem Dornröschenschlaf wach geküsst wurde. Doch das Warten hat sich gelohnt. Das neue Werk der Schweden schließt nahtlos an ihre Klassiker aus den Neunzigerjahren an. Die Band sieht denn auch der Zukunft mit wachem Auge entgegen.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
PRIMAL SCREAM – STAR

Primal Scream sind eine wirksame Partywaffe des britischen Rockuntergrunds. Ihre Texte klingen oft wie griffige Parolen, geeignet zum Mitgrölen und Abtanzen. Doch oft steckt hinter ihnen viel mehr, als man im ersten Moment vermuten möchte. In „Star“ krönt sich ihr Sänger Bobby Gillespie zum traditionsbewussten Arbeiterhelden der Jahrtausendwende.

Einkaufszettel VAN MORRISON
Irish Soul Brother

Als Van Morrison 1964 mit Them auf der Bildfläche erschien, wurde er zur großen Konkurrenz von Mick Jagger ausgerufen. Tatsächlich glichen sich die Stimmen der beiden Shouter anfangs auffallend. Der Stone konnte es gelassen nehmen: Morrison hatte weder seine Bandmaschinerie noch seinen Sex Appeal.