eclipsed Nr. 151 / 6-2013

DEEP PURPLE
JETZT erst recht?!

Acht Jahre haben Deep Purple ins Land ziehen lassen zwischen „Rapture Of The Deep“ und ihrer aktuellen Veröffentlichung „NOW What?!“ – die längste Spanne seit „Come Taste The Band“/„Perfect Strangers“. Die geraume Abstinenz vom Studio hat das britische Hardrock-Flaggschiff aber nicht einrosten lassen. Im Gegenteil: Die dritte Einspielung der Mark-VIII-Besetzung ist ihre stärkste.

OKTA LOGUE
Im Herzen alt geblieben

Sie sind Kinder der Sechziger und Siebziger. Dabei sind die vier Mitglieder von Okta Logue gerade mal Anfang zwanzig. Ihre Musik hat den Spirit einer Ära eingefangen, in der Rock so stark dem Zeitgeist verpflichtet und von einem bestimmten Lebensgefühl geprägt war, wie es seitdem nicht mehr der Fall gewesen ist. Ihr am 17. Mai veröffentlichtes zweites Album „Tales Of Transit City“ könnte für Okta Logue den Durchbruch auf breiterer Ebene bedeuten.

MOTORPSYCHO
Volle Kraft voraus

Jede andere Band hätte nach einer solchen Anstrengung eine längere Pause benötigt, um wieder zu Kräften und Inspirationen zu kommen. Nicht so Motorpsycho! Nur ein Jahr nach dem gewaltigen, fordernden Doppelalbum „The Death Defying Unicorn“ haben die Rockwikinger erneut zugeschlagen. Statt auf Ståle Storløkken bauen sie diesmal allerdings auf die Unterstützung von dessen Kollege Reine Fiske.

IGGY AND THE STOOGES
Der Randale letzter Teil

Aufgeben tun nur Weicheicher. Älterwerden ist auch keine Entschuldigung. Und sich stromlinienförmig und angepasst geben, kommt ohnehin nicht infrage. Jedenfalls nicht für Altmeister Iggy Pop, der es mit seinen legendären Stooges auch mit Mitte 60 noch ordentlich krachen lässt.

BLACK STAR RIDERS
Lizzy Reloaded

The Band formerly known as Thin Lizzy geht nun mit neuem Namen an den Start: Black Star Riders. Auch ihr Line-up stellt sich anders dar. Was bleibt, ist der hochenergetische Hardrock, der die Gruppe und ihren legendären Frontmann Phil Lynott einst berühmt machte. Mit dem sackstarken Album „All Hell Breaks Loose“ im Rücken, zeigen sich Lizzy-Veteran Scott Gorham und Sänger Ricky Warwick im Interview in absoluter Plauderlaune.

DIE ECLIPSED-FESTIVALVORSCHAU

Mit den Temperaturen steigen auch wieder die Chancen, tolle Musik im Freien geboten zu bekommen. Festivalsaison! eclipsed hat auch in diesem Jahr eine schicke Sommerkollektion der einladendsten Outdoor-Spektakel zusammengestellt. Raus mit Euch!

ECLIPSE SOL-AIR
Jamais deux sans trois

Aus ihren Konzerten kommt niemand ohne eine klare Haltung: Entweder man hasst das progressive Rocktheater von Eclipse Sol-Air oder man ist ihm mit jeder Faser verfallen. Mit ihrer dritten Einspielung „Schizophilia“ haben sich die deutsch-französischen Artrocker aus Regensburg jetzt endlich auch im Studio selbst gefunden. Nicht zuletzt dank eines gewissen Frank Bornemann.

ORCHID
Bleischwere Blumenkinder

Die Band Orchid aus San Francisco bewegt sich stets stilsicher und zeitlos im klassischen und psychedelischen Heavy-Rock-Doom-Orbit. Mit „The Mouths Of Madness“ hat sie eine Duftmarke hinterlassen, die noch lange nachwirken wird.

R.E.M.
Immergrün

Zu seinem 25. Geburtstag erscheint „Green“, das für R.E.M. immens wichtige Album, in einer schmucken Box inklusive eines faszinierenden Live-Mitschnitts. Die Platte markierte den Wechsel der Indie-Institution zum Branchenriesen Warner und bot entsprechend auch ein paar Hits mit eingängigen Hooklines. Wir sprachen mit Mike Mills über Entstehung und Bedeutung des Werks.

QUEENS OF THE STONE AGE
Pour Homme

Sechs Jahre gab es kein neues Material von Josh Hommes Queens Of The Stone Age. Ihr sechstes Studioalbum „…Like Clockwork“ ist somit so etwas wie ein Neuanfang, zumindest aber eine Neujustierung. Und diese tat dringend Not, nachdem Homme in den letzten Jahren eine persönliche Krise durchlebt hatte.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
BLONDIE – UNDER THE GUN (FOR JEFFREY LEE PIERCE)

Es wäre eine bizarr-wohlige Vorstellung für den jungen Blondie-Fanclubvorsitzenden gewesen, hätte er gewusst, dass die von ihm verehrte Band ihm einmal einen Song widmen würde – anlässlich seines Todes. Der vom US-Magazin „NY Rocker“ als „Elvis from Hell“ bezeichnete Gun-Club-Gründer Jeffrey Lee Pierce starb 1996 mit 37 Jahren. Wolf Kampmann analysiert den Text über den Mann, mit dem er selbst gut befreundet war.

Einkaufszettel RENAISSANCE
Die Wiedergeburt des Rock aus dem Geiste der Klassik

Am Anfang waren die Yardbirds: Sänger Keith Relf und Schlagzeuger Jim McCarty wollten weg vom Beat, hin zu einem schöngeistigen Mix aus Folk, Pop, Blues und Klassik. Zusammen mit John Hawken, Louis Cennamo und Relfs Schwester Jane gründeten sie Renaissance. 1969 nahmen sie ihr Debüt auf, ein Jahr später folgte „Illusion“. Das Medienecho war positiv, die Verkaufszahlen nicht. Frustriert strich man die Segel. Nach mehreren Um- bzw. Neubesetzungen bis 1972 starteten Renaissance in komplett neuer Besetzung durch...