eclipsed Nr. 178 / 3-2016

GENESIS - 40 Jahre „A Trick Of The Tail“

Natürlich war es ein Wagnis: Genesis ohne Peter Gabriel, ohne seinen herausragenden Sänger und Texter, ohne seinen Frontmann und vermeintlichen Vordenker? Das war schwer vorstellbar anno 1975, als die fünf Engländer gerade mit ihrem ebenso großspurigen wie großartigen Konzeptwerk „The Lamb Lies Down On Broadway“ durch die USA und Europa tourten. In relativ kurzer Zeit mussten Tony Banks, Michael Rutherford, Phil Collins und Steve Hackett mit der neuen Situation klarkommen. Doch während die britische Musikpresse bereits Nachrufe auf Genesis schrieb, spielten sie ein Album ein, das das erfolgreichste ihrer bisherigen Karriere werden sollte: „A Trick Of The Tail“.

WOLFMOTHER - Eine Schippe mehr

Zehn Jahre ist es her, dass eine junge Band aus Australien den Thron im Heer junger Retro-Rocker eroberte. Am Debütalbum von Wolfmother kam 2005 kein Rockfan vorbei, so infektiös wirkte ihr groovemächtiger Riff-Rock der Bauart Black Sabbath und Led Zeppelin. Jetzt legt Wolfmother-Chef Andrew Stockdale das vierte Album vor und präsentiert sich darauf in feiner Form.

EIN TODSICHERES GESCHÄFT - Jeff Jampol managt verblichene Rockstars

Im wahren Leben ist Jeffrey Jampol Professor für Popkultur an der UCLA. Umso bizarrer sein Nebenjob: Er leitet die erste Managementfirma, die sich der Vermarktung von verstorbenen Künstlern widmet. Seine Klienten: The Doors, The Ramones, Janis Joplin, Rick James, Michael Jackson und viele mehr.

RUNRIG - Who wants to live forever

Mit „The Story“ soll Schluss sein. Jedenfalls was neue Studioalben betrifft. Das als Schlusspunkt unter ihre Karriere als Studiokünstler eingespielte vierzehnte Werk von Runrig ist Anlass für ein exklusives Stelldichein in Glasgow – Interviewsession und Whiskyprobe inklusive. Dies gibt eclipsed zugleich die Gelegenheit, die bewegte Geschichte der Schottenrocker von den Äußeren Hebriden Revue passieren zu lassen.

DAVID BOWIE - Bye-bye Spaceboy!

Sein Tod kam für die Öffentlichkeit völlig überraschend. Er hinterlässt eine klaffende Lücke in der internationalen Rockszene. Denn David Bowie war weit mehr als ein gewöhnlicher Musiker – er war Visionär, Künstler und Ikone. Er war ein Sinnbild für Wandlungsfähigkeit, perfekte Selbstinszenierung und brillante Songs. Meistens jedenfalls. Marcel Anders formuliert ein sehr persönlich gefärbtes Farewell für den legendären Star...

MIKE OLDFIELD - Entdeckungsreise

Der Welterfolg als Bürde: Nachdem Mike Oldfield mit „Crises“ zum Popstar geworden war, fingen die Probleme an. Ein neuer Vertrag musste ausgehandelt werden, der die Flucht ins Steuerexil erforderlich machte. Und neben einem schnellen Nachfolgealbum hatte der Musiker sich auch erstmals zu einer Soundtrackarbeit verpflichtet. 1984 war ein schwieriges Jahr für den einstigen Wunderknaben. Anlässlich der Neuauflage von „Discovery“ und „The Killing Fields“ sowie der neu zusammengestellten „1984 Suite“ begibt sich eclipsed auf Spurensuche.

MAGNUM - Guter Versuch

Können Magnum irgendwann noch mal auf Schlagdistanz an ihre Albumklassiker aus den Achtzigerjahren herankommen? Diese Frage stellt sich seit geraumer Zeit. Ihre jüngste Studioarbeit „Sacred Blood ‚Divine‘ Lies“ ist zumindest ein ernstzunehmender Versuch. Das bedeutet Frohlocken bei den Die-hard-Fans, für alle anderen ist es die Einladung, mal wieder aufmerksam einer neuen Platte der englischen Band zu lauschen.

GREENLEAF - Wald- und Wiesenrocker de luxe

Mit „Rise Above The Meadow“, ihrem gerade erschienenen neuen Longplayer, haben sie einen wahrlich gewaltigen Drachen steigen lassen. Die schwedische Band Greenleaf weiß genau, dass sie sich damit viel Schulterklopfen verdient hat. Der Begriff Stoner Rock wird dem, was diese Band leistet, indes schon lange nicht mehr gerecht. Und nun machen sie endgültig auch noch die zweischneidige Charakterisierung „Seitenprojekt“ vergessen.

DAVID GILMOUR - Der Meister der Gitarrensoli wird 70

Jahrzehntelang war er Gitarrist und Sänger von Pink Floyd, einer der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten. Seine gefühlvollen Soli wurden zu Ikonen des Artrock wie bei keinem zweiten Gitarristen. Sein unverkennbarer Stil wurde unzählige Male kopiert. Am 6. März feiert David Gilmour seinen 70. Geburtstag. eclipsed gratuliert...

Musik für Träumer - Mit ihrem neuen Album bitten die TINDERSTICKS zur tiefenentspannten Realitätsflucht

Zugegeben: Die Briten sind schon ein merkwürdiger Haufen – seit nunmehr 24 Jahren und zehn Alben loten sie sämtliche Bereiche der gepflegten, wohltemperierten Popmusik aus, verweigern sich dem gemeinen Kommerzdenken der Musikindustrie und wechseln ihre Besetzung genauso oft wie ihre Plattenfirmen – nämlich nach fast jedem Album/Tour-Zyklus. Hatten sie sich zu Beginn dieser Dekade ausschließlich mit Instrumental-Soundtracks und Auftragsarbeiten für Museen befasst, so legen sie nun einen neuen Tonträger namens „The Waiting Room“ vor...

„Ich mag mich gern als älteren Herrn“ - Ein hoffnungsfroher PHIL COLLINS zwischen Reissues und Konzertplänen

Royal Garden Hotel, London, früher Abend an einem regnerischen, stürmischen Tag Ende Januar. Das Team von Phil Collins hat zwei etwas karge Konferenzzimmer ohne Tageslicht im Untergeschoss für Interviews mit europäischen Medien gemietet. Der Weltstar, der im letzten Herbst eine schwere Rückenoperation hatte, geht am Stock, der rechte Fuß steckt in einer Schiene und ist noch nicht wieder richtig zu gebrauchen.

Bereit, die Welt zu erobern - PRISTINE wollen richtig durchstarten

Die Retro-Rock-Welle hat auch das beschauliche Tromsø im Norden Norwegens erreicht: Spätestens seit Januar 2012, als Pristine ihr Debütalbum „Detoxing“ veröffentlichten, dem 2013 „No Regret“ folgte. Die Band um Sängerin Heidi Solheim hat sich ganz dem Früh-70er-Jahre-Sound verschrieben – und hierbei speziell dem Blues Rock. Wie gekonnt Pristine dabei zu Werke gehen, belegt der Ritterschlag „Blues Rock at its best“ durch die amerikanische „Blues Rock Review“.