eclipsed Nr. 191 / 6-2017

ROGER WATERS - Später Sieg

32 Jahre nach dem Ausstieg bei Pink Floyd kämpft Roger Waters nicht mehr gegen sich oder seine ehemaligen Bandkollegen, sondern gegen die Mächtigen, Reichen und Gefährlichen der modernen Welt. Seine Wunderwaffe: „Is This The Life We Really Want?“, das erste Studioalbum seit 25 Jahren und ein gestreckter Mittelfinger in Richtung Le Pen, Erdogan und Trump. Vor allem in Richtung Trump!

ANATHEMA - A fine day to re-entry

Anathema sind eine Bank. Mit ihrem neuen, elften Studiowerk „The Optimist“ beweist die Liverpooler Formation um die Brüder Danny, Jamie und Vincent Cavanagh, dass sie beständig höchste Artrockqualität abzuliefern versteht. Inhaltlich knüpft sie an die eigene Vergangenheit an: „The Optimist“ ist eine Fortsetzung der Einspielung „A Fine Day To Exit“ von 2001.

FOREIGNER - 40 Jahre auf Montage

Im Frühjahr 1977 konnte es Mick Jones endlich in Händen halten: das Debütalbum seiner Band Foreigner. Er war zwei Jahre zu vorher quasi als Fremder von England nach New York City übergesiedelt, um als Musiker den amerikanischen Traum zu leben. Schon nach kurzer Zeit war klar, dass er mit seiner Band einen Nerv getroffen hatte. Mit dem Mix aus britischer Rockakribie und US-Lockerheit erschufen Jones & Co. mit dem AOR ein neues Genre beziehungsweise erfüllten es wie keine zweite Band mit Leben.

THE ELECTRIC FAMILY - Familienangelegenheit

Eigentlich entstand „Terra Circus“ eher zufällig. 2014 sollte Tom „The Perc“ Redecker mit seinem damaligen Projekt Sun Temple Circus als Support für Agitation Free spielen. Die Tour fiel jedoch ins Wasser, das Konzept blieb. Und da sowieso der Großteil der Sun-Temple-Circus-Beteiligten zu den Gründungsmitgliedern von Electric Family zählte, war es nur ein kleiner Schritt hin zu einer Wiederbelebung der Psychedelic-Rock-Formation.

THE BEATLES - 50 Jahre „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“

Wie bringt man einer Generation, die kaum noch Alben hört, einen Klassiker der Popgeschichte nahe? Und wie muss dieser klingen, um von der heutigen Jugend akzeptiert zu werden? Fragen, mit denen sich die Beatles zum 50. Dienstjubiläum von „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ befasst haben – und eine kongeniale Lösung fanden: ein neuer Stereomix, der klanglich alle bisherigen Abmischungen der Platte in den Schatten stellt. Der Mann, der dieses audiophile Wunder bewerkstelligt hat, ist Giles Martin, Sohn von Sir George. eclipsed traf den 47-Jährigen in London.

„ICH HABE YES NIE VERLASSEN“ - Yes feat. Anderson, Rabin & Wakeman sind der Headliner der Night Of The Prog 2017

Hand aufs Herz, Yes ohne Jon Anderson waren trotz Steve Howe und einiger komplett live ausgegrabener Yes-Alben nie the real thing. Das vor einem Jahr als Anderson, Rabin & Wakeman gestartete Projekt hat nun das getan, was die Yes-Fans erwartet und gehofft haben: Sie nennen sich nach dem, was sie waren und sind – Yes. Zu dieser und anderen Fragen baten wir die drei Jasager, Rock-and-Roll-Hall-of-Fame-Mitglieder und kommenden Night-Of-The-Prog-Headliner an den runden Tisch.

DIE ERSTAUNLICHE FÄHIGKEIT, DIE ZEIT ZU ÜBERDAUERN - Interview mit Dweezil Zappa

Dweezil Zappa ist Headliner der Zappanale #28. Anlässlich seines einzigen Deutschlandgastspiels in diesem Jahr sprach eclipsed mit dem 47-jährigen US-Amerikaner über das Vermächtnis seines Vaters, die Bedeutung von „Freak Out!“ und den Streit im Zappa Family Trust.

Die Welt braucht Liebe - SAMSARA BLUES EXPERIMENT zeigen, wie man Trauriges in Schönheit ummünzt

Der Titel des neuen Albums von Samsara Blues Experiment, „One With The Universe“, klingt sehr positiv. Als wären da welche mit sich und der Welt im Reinen. Vieles ist allerdings vor einem ernsten Hintergrund entstanden. „Es steckt sehr viel Persönliches in diesem Album“, sagt Chris Behrens, Mastermind des Trios, „vielleicht mehr als je zuvor. Drei der fünf Songs sind textlich in großen Zügen meiner Ex-Freundin gewidmet. Diese Trennung hatte mich in ein ziemliches Loch gerissen. Aus dem wollte ich mich kreativ befreien. Es macht auch keinen Sinn zu jammern, selbst wenn das im Blues oft gang und gäbe zu sein scheint. ‚My baby left me this morning...‘ – aber am Ende muss man wohl drüber hinwegkommen.“

Auch auf Album Nummer 14 zeigen DEPECHE MODE ihre spröde, avantgardistische Seite

Wenn eine Band wie Depeche Mode ihre Bühne vom Stadion in ein intimes Auditorium verlegt, ist das eine besondere Situation. Am 17. März stellen Depeche Mode im Sendesaal des alten DDR-Funkhauses in der Berliner Nalepastraße vor einigen hundert Gästen Songs ihres neuen Albums „Spirit“ vor und garnieren diese mit älteren Stücken. Die Nähe, die die Band zulässt, ist höchst ungewöhnlich. Aber sie ist aufschlussreich.

Mike Rutherford vergnügt sich einmal mehr mit seinem Bandprojekt MIKE + THE MECHANICS

Progressiver, souliger Pop vom Feinsten ist das, was Mike Rutherford und seine Mechanics auf ihrem neuesten Studiowerk „Let Me Fly“ präsentieren. So sind denn der Genesis-Bassist/Gitarrist Rutherford (66) und Sänger Andrew Roachford (52) auch blendend aufgelegt, wenn sie über das aktuelle Werk sprechen.