Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 266 / 12-24/01-25

DEUTSCHROCK der 80er: Und es hat Zoom gemacht!

Vor 40 Jahren war Deutschrock in aller Munde und Ohren – dank BAP, Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, Klaus Lage, Wolf Maahn, Ulla Meinecke, Udo Lindenberg und Heinz Rudolf Kunze. Diese Musiker wurden oft schlagartig erfolgreich und machten ihre Muttersprache als Rocksprache populär, womit sie sich endgültig vom Dogma der englischen Sprache lösten. In unserer zweiteiligen Titelgeschichte wollen wir, anknüpfend an unsere erste Story vom Dezember 2015, zunächst den Fokus auf das Jahr 1984 legen, in dem der Deutschrock geradezu explodierte. Wir schauen auf das politische Engagement der Musiker sowie die unterschätzte Rolle der Frauen im Deutschrock. Dafür haben wir exklusiv mit zahlreichen Protagonisten der Ära gesprochen, darunter Wolfgang Niedecken, Wolf Maahn, Reinhold Heil und Lindenberg-Schlagzeuger Bertram Engel. 

GEORGE HARRISON - Der Weltverbesserer

„Living In The Material World“, das vierte Solowerk des Ex-Beatle, zählt neben „All Things Must Pass“ und „Cloud Nine“ zu seinen erfolgreichsten. Aber: Ist es auch eines seiner besten? Oder warum ist es 51 Jahre nach Veröffentlichung dezent in Vergessenheit geraten? Zur dritten Neuauflage streiten Kritiker und Fans weiter über Krishna-Texte, den Widerspruch zwischen asketischer Vision und feudalem RockstarLifestyle sowie die musikhistorische Relevanz des Albums.

GURU GURU - Der ewige Elektrolurch

Mani Neumeier, bald stolze 84 und Gründer der vor exakt 56 Jahren ins Leben gerufenen Formation Guru Guru, ist ein Mann mit vielen Gesichtern: begnadeter Schlagzeuger, begeisterter Free-Jazz-Musiker, Krautrock-Urgestein, Anarcho-Clown, Marihuana-Legalisierungs-Ikone. Vor allem aber ist der gebürtige Münchner eine Rampensau, seit Dekaden umgeben von brillanten Musikern, der bei den Besuchern seiner weiterhin rasanten Shows stets für Begeisterung sorgt. Und: Mani ist einer der Letzten in unserem Land, dem die Hippie-Ideale noch nicht abhandengekommen sind: Love & Peace – und gelegentlich auch mal Drugs.

WARREN HAYNES - Gitarrenflüsterer

„Million Voices Whisper“ heißt das gerade veröffentlichte vierte Soloalbum des Allman-Brothers-, Gov’t-Mule- und The-Dead-Gitarristen WARREN HAYNES. Fast zehn Jahre hat er sich dafür Zeit gelassen – und es klingt so soulig und rund wie kein anderes seiner bisherigen Solowerke.

BEARDFISH - Im Schoß der Familie

Beardfish machen das Schweden-Prog-Revival-Quartett perfekt! Nach Opeth, Ritual und Kaipa landen nun auch die Jungs aus Gävle einen genialen Coup. Freude und Überraschung bei den Proggies dürften hier am größten sein. Denn darauf, dass Rikard Sjöblom (voc, keys, g), David Zackrisson (g, voc), Robert Hansen (b) und Magnus Östgren (dr) wieder zusammenfinden und neun Jahre nach „+4626 – Comfortzone“ ein neues Werk vorlegen, hätten wohl die wenigsten gewettet. Im Zentrum von „Songs For Beating Hearts“, so der Albumtitel, steht mit dem fünfteiligen „Out In The Open“ die Aufarbeitung des Splits, aber auch eine Hommage an Freundschaft und Familie.

SUPERTRAMP - 50 Jahre "Crime Of The Century"

Mit ihrem reifen Werk „Crime Of The Century“ schossen Supertramp 1974 wie aus dem Nichts nach oben. Getragen vom Singlehit „Dreamer“ brachte das Album den Briten den internationalen Durchbruch. Mit seinem faszinierenden Cover, auf dem sich inmitten des dunklen Universums Hände an ein Gefängnisgitter klammern, hatte es trotz seiner musikalischen Zugänglichkeit auch etwas Mysteriöses. Zu Recht gilt es unter Prog-Gesichtspunkten als bestes Album der Band, auch wenn Supertramp 1979 mit „Breakfast In America“, das rund um den Globus zum Nummer-1-Hit wurde, kommerziell massiv nachlegen sollten. Saxofonist John Helliwell sprach mit eclipsed über die Hintergründe des magischen „Verbrechens“. 

SWEET - Abschied mit Paukenschlag

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist! Dieses Motto beherzigen auch SWEET, die mit den neuen Alben „Full Circle“ und „Isolation Boulevard“ im Gepäck derzeit auf Abschiedstour sind. Wir sprachen mit dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied Andy Scott über Turbulenzen auf der aktuellen Gastspielreise, seine glorreichen „Top of the Pops“-Jahre und natürlich über die jüngsten beiden Studio-Babys.

DEWOLFF - Sweet Home Alabama

Für Soul-Liebhaber wie für Kenner des Southern Rock und Country klingen ihre Namen wie Musik: Die FAME Studios und das Muscle Shoals Sound Studio in Alabama haben legendäre Alben hochkarätiger Künstler hervorgebracht. In Ersterem etwa sang Aretha Franklin ihren Hit „Respect“ ein, hatten die Allman Brothers ihre erste Probe. Drummer Luka van de Poel erzählt, warum seine Band hier einfach aufnehmen musste.

ROSALIE CUNNINGHAM - Musik als James-Bon-Thriller

Ihr gleichnamiges Solodebüt schlug 2019 wie eine Bombe ein: ein schillerndes, zutiefst weibliches Songkaleidoskop, das sich wild aus den verschiedensten Genres und generell Elementen der 60s und 70s bediente. „To Shoot Another Day“ ist das dritte Studioalbum der englischen Sängerin, Songschreiberin und Multiinstrumentalistin. Beim Zoom-Interview trafen wir eine gut gelaunte Rosalie Cunningham im eigenen Studio, wo sie und ihr Musik- und Lebenspartner Rosco Wilson gerade 500 Vinylplatten versandfertig machten, und unterhielten uns mit ihr über die neuen Songs.

TEHO TEARDO & BLIXA BARGELD - Alle müssen sterben

Blixa Bargeld ist hierzulande als Spiritus Rector der Einstürzenden Neubauten eine prominente Persönlichkeit, der Soundtüftler Teho Teardo einer der bekanntesten italienischen Filmkomponisten. Mit „Christian & Mauro“ veröffentlichte das Duo sein drittes Album und erstes Studiowerk seit 2017.

THE CURE - Die verlorene Welt

In Sachen Interviews hat sich Cure-Mastermind Robert Smith immer sehr bedeckt gehalten. Allerdings nie in dem Maße wie zur Veröffentlichung seines 14. Studioalbums „Songs Of A Lost World“, das als erstes Cure-Album auf Platz 1 der deutschen Charts landete. Entweder ist es ihm peinlich, sich für die lange Produktionszeit zu rechtfertigen, oder er ist der Ansicht, dass Musik und Texte für sich selbst sprechen. Das tun sie tatsächlich…

Mit „101, Milky Way“ gibt es ein komplettes neues KLAUS SCHULZE-Album

Klaus Schulze war unzweifelhaft einer der großen Meister der elektronischen Berliner Schule. Im April 2022 ist er verstorben. Nun liegt zur Freude seiner Fans mit „101, Milky Way“ kein Remix- oder Outtake-Album, sondern ein vollständiges neues Studiowerk mit 80 Minuten Länge vor. Sein Sohn Max klärt über die Veröffentlichung und deren Hintergründe auf: „Vor 15 Jahren hatte Klaus auf Anfrage einer Filmproduktionsfirma den Soundtrack für den Dokumentarfilm ‚Hacker‘ gemacht. Mein Vater sah das schon zu Lebzeiten für eine Veröffentlichung vor, aber es gab so viele andere Projekte, so dass der Soundtrack über die Jahre in Vergessenheit geriet. Die Archiv-Aufarbeitung brachte es wieder in Erinnerung.“

KIM DEAL legt mit „Nobody Loves You More“ ihr spätes Solodebüt vor

Kim Deal hat mehrfach Rockgeschichte geschrieben. 1986 gründete sie zusammen mit Black Francis die Pixies, die sich zu einer der einflussreichsten Bands des amerikanischen College Rock der Spätachtziger mausern sollten. Zwei Jahre später stellte sie mit den Breeders noch eine zweite Formation auf, in der sie nicht nur den Frust über ihre Situation bei den Pixies loswurde, sondern abermals die weltweite Rockszene aufmischte. Mit beiden Bands durchlief sie mehrere Reunions, um jetzt in ihrem siebten Lebensjahrzehnt endlich ihr erstes Soloalbum „Nobody Loves You More“ an den Start zu bringen.

Mit „In Murmuration“ verlassen die VON HERTZEN BROTHERS ihre Schmollecke

In Finnland leben laut einer aktuellen Studie die glücklichsten Menschen der Welt. Passend dazu erwartet uns Mikko von Hertzen entspannt und freudestrahlend zum Zoom-Interview, um über das neue Album „In Murmuration“ zu sprechen. eclipsed? War das nicht das Magazin, das vor zwei Jahren den Von-Hertzen-Brothers-Song „Peace Patrol“ auf dem Heftsampler hatte? Richtig. Genau zweieinhalb Jahre ist das her – und es ist viel passiert seitdem.

Für eine Benefiz-CD konnte CHRIS HERIN über 30 namhafte Musiker gewinnen

Alzheimer, das langsame, unaufhaltsame Verschwinden einer Persönlichkeit, setzt den Betroffenen und ihrem Umfeld unglaublich zu. Chris Herin, bekannt geworden als Gitarrist der US-Prog-Band Tiles, kennt die Gefühle aus erster Hand. Sein mittlerweile verstorbener Vater bekam die Diagnose vor vielen Jahren. Seitdem hat er sich viele Gedanken zu dem Thema gemacht. Die nun ihren Weg auf ein Konzeptalbum fanden, für das er Künstler wie Peter Frampton, Alex Lifeson (Rush) oder Michael Sadler (Saga) an Bord holte.

Wie BLOOD INCANTATION durch die Vergangenheit in die Zukunft reisen

Es hat schon viele Versuche gegeben, Death Metal mit scheinbar gegensätzlichen Klangwelten zu verquicken. Doch nur wenige sind so ambitioniert, radikal und vor allem gelungen wie das neue Album von Blood Incantation. Auf „Absolute Elsewhere“ tre en keifende Raserei und schneidende Ri s auf elektronische Klangteppiche à la Tangerine Dream und floydig-psychedelische Sounds, und das mitunter in Form von 20-Minuten-Kompositionen. Die große Kunst der Band aus Denver, Colorado, besteht nicht zuletzt darin, all dies äußerst organisch und doch unberechenbar klingen zu lassen, vergleichbar mit einem kosmischen Trip durch unterschiedliche Galaxien. 

Die CATS IN SPACE reisen durch die unendlichen Weiten des Classic Rock

Sie sind seit 2015 aktiv, „Time Machine“ ist bereits ihr sechstes Studioalbum. Bislang konnten die Cats In Space jedoch vor allem in ihrer Heimat Großbritannien Lorbeeren ernten. Hierzulande hingegen flog ihr Raumschiff bislang etwas unter dem Radar. Ein Umstand, der Gitarrist und Songwriter Greg Hart durchaus bewusst ist: „Genau, und deshalb haben wir bei Cherry Red Records unterschrieben. Wir starteten damals mit meinem Label Harmony Factory. Das passte auch, außerdem hatten wir alles unter unserer Kontrolle. Allerdings merkten wir schnell, dass wir in Bezug auf Vertrieb und Promotion limitiert waren, gerade in Ländern wie Deutschland, Schweden, Italien oder Spanien.

... und VIELES mehr!