Seine wilden Zeiten mit Kokain und Alkohol hatte der seit Jahrzehnten sehr gläubige Ken Hensley schon in den Achtzigerjahren beendet, so dass sein Tod am 4. November überraschend kam. Der Keyboarder, Gitarrist und Sänger starb im Alter von 75 Jahren nach kurzer Krankheit auf seiner Farm in Spanien. Noch vor etwa zwei Monaten unterhielt ich mich im Rahmen unserer „50 Jahre Uriah Heep“-Story mit ihm und er war voller Tatendrang. Ein neues Soloalbum war fast fertig und sollte im Februar erscheinen, auch Tournee-Pläne wurden geschmiedet. Beim letzten persönlichen Treffen 2018 wirkte der als Kenneth William David Hensley am 24. August 1945 im südöstlichen Londoner Ortsteil Plumstead geborene Musiker noch eher wie ein agiler 50jähriger.
Ob in den Sechzigern mit The Gods, solo, oder in den Achtzigern mit Blackfoot: all dies wurde überstrahlt von den Jahren 1970 bis 1980, in denen Hensley als Mr. Uriah Heep Rockgeschichte schrieb. Denn in dieser Dekade war Hensley, der ab dem zweiten Album „Salisbury“ (1971) mit seinem Über-Song „Lady In Black“, den er selbst sang, derjenige, der die Band nach seinem Gusto formte. „Look At Yourself“, „July Morning“, „Easy Livinʼ“, „Stealinʼ“ oder „Free Me“ sind nur einige der vielen Hensley-Juwelen aus der Schatztruhe der Band. R.I.P., Ken! Einen ausführlicheren Nachruf findet ihr in der nächsten eclipsed-Ausgabe!
***Michael Lorant
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