Kategorie: CD-Reviews | Genre: Avantgarde | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 150 / 5-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: Dead Oceans | Autor: JV
Der experimentierfreudige Dreier aus den Vereinigten Staaten bleibt gewohnt ungewöhnlich. Einige Akron/Family-Markenzeichen finden sich auch auf der neuesten Veröffentlichung, zum Beispiel die stampfenden Ethno-Rhythmen oder mehrstimmige Stammes-Gesänge. Überwiegend sind die Stücke aber diesmal überraschend hart und deutlich rockiger. Der Opener „No-Room“ gibt diese Marschrichtung sehr energisch vor. „Sand Talk“ ist zunächst ein weiteres Beispiel für die härtere Gangart und kombiniert die genannten typischen Versatzstücke mit frenetisch gespielter Jingle-Jangle-Gitarre, mündet dann aber in Indianer- und Sphären-Chöre. Weltmusik-Charakter hat der dritte Track „Until The Morning“, der wohl einer der zugänglichsten der Dauer-Unangepassten sein dürfte, zumal er dem, was einen „Song“ im klassischen Sinne ausmacht, am nächsten kommt. „Sometimes I“, das bisher spacigste Stück der Exzentriker, erzeugt mittels elektronischer Brummtöne und schräger Vocals psychedelische Spannung. „Orchestriertes Chaos“ nennt Michael Gira (Swans) das, was seine musikalischen Kooperationspartner da machen. Wie wahr!
Top-Track: Sometimes I