Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 137 / 2-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Warner | Autor: UR
Als Ash 1996 ihr zweites Album „1977“ herausbrachten, verkörperten die Nordiren noch ungetrübte Jugend. Der Charme der Band, die sich scheinbar direkt vom Schulhof in die Probengarage begibt, um wenig später mit einem Haufen Schrammel-Ohrwürmer herauszukommen, ist heute naturgemäß etwas verflogen. Dabei ist Bandkopf Tim Wheeler nach wie vor ein instinktsicherer Songschreiber mit natürlichem Gespür für starke Melodien. Das verdeutlicht die erste „Best Of“-Compilation der Band seit knapp zehn Jahren. Darauf überwiegen klar Songs der beiden Chart-Alben – neben „1977“ noch „Free All Angels“ von 2001 – samt Evergreens wie „Girl From Mars“ oder „Kung Fu“. Doch auch weniger hoch in die Charts gekletterte Stücke der jüngeren Zeit halten die hohe Spielklasse, variieren zudem das jugendliche Indie-Punk-Klangbild des Trios stimmig in verschiedene Richtungen. So etwa der riffsatte Rocker „Clones“ vom 2004er-Album „Meltdown“ und der rhythmusbetonte Disco-Rock-Hymnus „Return Of White Rabbit“ von 2009, Auftakt des Projekts, 26 Singles „von A bis Z“ zu veröffentlichen. Von regulären Alben haben sich Ash offenbar abgewendet. Schade eigentlich.
Top-Track: Girl From Mars