Kategorie: CD-Reviews | Genre: Postrock | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Frontal Noize | Autor: DC
Einigkeit und Recht und Postrock. Der Deutschland-Hype kennt keine Grenzen. Allein die Bayern lieferten uns die letzten Jahre eine Fülle grandioser Instrumentalbands: Omega Massif, Fitzcarraldo, Instrument, Dear John Letter. Aber auch die Hamburger Collapse Under The Empire veröffentlichten 2011 eine Art nationales Referenzwerk. Und jetzt „lärmt“ es auch aus Sachsen. Mit ihren „Red Sessions“ platzieren sich die Soundtüftler aus Dresden auf der deutschen Postrock-Landkarte. Und ja, die Platte ist gut. Verdammt gut sogar. Technisch anspruchsvoll, tief verwurzelt im experimentellen Nineties-Shoegaze und mit My- Bloody-Valentine-Hommagen. Dazu gibt es vereinzelt verfremdeten Gesang, groovige Riffs und den mittlerweile obligatorischen Mathrock-Touch. Der Osten hat somit endlich die Postrock-Heroen, die er verdient. Das Alleinstellungsmerkmal bei Audiocæneat! ist eindeutig ihr detailverliebter Abwechslungsreichtum, z. B. im Mammuttrack „Idylla“: Nicht alle bringen in 16 Minuten einen homogenen Laut-Leise-Mix inklusive mathematischem Gefrickel (und Atmosphäre!) unter. Ein Album für die Kopfhörer!
Top-Track: Idylla