Kategorie: CD-Reviews | Genre: Electronic | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 6/10 | Label: Denovali | Autor: BSV
Birds Of Passage, das Solounternehmen von Alicia Merz, schaffte den Spagat zwischen Singer-Songwriter und unendlich langsamen Soundlandschaften. Brother Sun, Sister Moon, das neue Projekt der Neuseeländerin, das sie gemeinsam mit Gareth Munday von Roof Light betreibt, ist ein bisschen anders. Den Unterschied machen die vielen digitalen Klänge und Fieldrecordings, die ihre Stimme in den Hintergrund gedrängt haben. Der Gesang in Superzeitlupe ist so nur noch eine weitere Klangfarbe. Die Electronics sind mal flippig verspielt, mal einfach nur undefinierbare Geräusche, verdichten sich mal zu warmen Harmonien, mal zu breit angelegten Drones. Eine weitere Klangkomponente dieser eigenwilligen Musik bilden die akustischen Gitarren. Diese drei Teile passen häufig hervorragend zusammen. Oft aber auch nicht. Gewiss sollen hier die Hörgewohnheiten ganz bewusst gestört und der Hörer mit voller Absicht aufgeschreckt werden. Aber ob’s immer gefällt? Überraschen tut dieses Debütalbum allemal, nur eben positiv wie negativ. Kunst sind die elf Tracks allerdings ganz ohne Zweifel, wenn auch nicht unbedingt große.
Top-Track: Ghosts Of Barry Mill