CURSIVE - I Am Gemini

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Saddle Creek | Autor: CA


War doch klar, dass die beiden EPs „The Game Of Monogamy“ und „Bigamie“, die Tim Kasher 2010 bzw. 2011 unter seinem Namen veröffentlichte, nur Exkursionen waren. Cursive ist und bleibt nun mal seine erste Spielwiese. „I Am Gemini“ ist wirklich schon das sechste Album der Saddle-Creek-Institution, die vor zwölf Jahren mit dem phänomenalen „Domestica“ den Grundstein für einen ganz großen Prunkbau legte und drei Jahre später mit dem übermächtigen „The Ugly Organ“ schon einmal zeigte, was alles möglich war. Und eben diesen nicht alltäglichen Wahnsinn, diese unkontrollierbaren Temperamentsausbrüche finden sich nun auch auf „I Am Gemini“ wieder. Das Thema des Konzeptalbums ist so komplex, dass es zu einem Progrock-Werk passen könnte. Trotzdem besitzen die Songs Härten, die auch für Cursive überraschend sind. Es scheint, als hätte Kasher sie sich genau für dieses ganz spezielle Album aufgespart, das einerseits mit dem Noise liebäugelt („Drunken Birds“), andererseits aber in seiner wendungsreichen Dramatik fast tatsächlich schon Prog ist („Twin Shadow/ Hello Skeleton“).

Top-Track: Eulogy For No Name

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