Kategorie: CD-Reviews | Genre: Jazz/Jazzrock/Fusion | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 150 / 5-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: Yellow Bird | Autor: WK
Er hat bei Elvis Costello, Robert Plant, John Zorn und Tom Waits gespielt, mit den Lounge Lizards und Jazz Passengers Jazzgeschichte geschrieben und selbst Projekte unterschiedlichster Färbung initiiert. Marc Ribot gehört zu den vielseitigsten Gitarristen des Universums. Mit seiner Band Ceramic Dog spielt er nun Rock in einem Spektrum zwischen Nirvana und Television. Auf „Party Intellectuals“, dem ersten Album dieser Band, wirkte Ribot noch ein wenig verschämt, was vor allem in seinem Gesang zu spüren war. Auf der neuen CD gibt er jetzt mit jeder Zelle seines Körpers Gas. Sein Spiel auf der Gitarre ist so asymmetrisch und holperig wie eh und je. Aber die Grooves sind gradlinig und sein Gesang höchst offensiv. Er hat begriffen, worum es im Rock geht: nicht nur um kraftvolle Gitarren, sondern auch um packende Riffs, einprägsame Hooks und einen knackigen dramaturgischen Bogen. Der absolute Knaller des Albums ist seine Punk-Version von Paul Desmonds Jazz-Klassiker „Take Five“, der wohl noch nie mit so viel Power auf die Bretter geknallt wurde. Dass Ribot eigentlich aus dem Jazz kommt, ist hier nur noch marginal zu spüren.
Top-Track: Take Five