NIOBE - The Cclose Calll

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Avantgarde | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 137 / 2-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Tomlab | Autor: WK


Verstörend: Mit einer Verbeugung vor dem No Wave der späten siebziger Jahre führt Niobe alias Yvonne Cornelius den Hörer in eine Unterwelt der akustischen Absonderlichkeiten und verschrobenen Geschichten. Schwer zu entscheiden, ob es sich hier um Poetry handelt, die mit hypnotischen Soundtracks versehen ist, oder um Hybride aus gesprochenem Wort und experimentellem Klang. In jedem Fall löst das klingende Zwielicht von Niobe Beklemmungen aus. Ganz offensichtlich geht es ihr in ihrer asymmetrischen Verbindung elektronischer und herkömmlicher Prinzipien von Klanggenerierung nicht um Gefälligkeiten. Mit ihrem impulsiven und doch monotonen Sprechgesang findet sie eine starke Synthese von Anne Clark und Alan Vega. Sie überhöht und provoziert, arbeitet Kontraste heraus und ergeht sich in einem permanenten Wechselspiel von konstruktiven und destruktiven Elementen. Niobe sucht den Schmerz und lässt ihn uns spüren. Das ist nichts für Samstags Nachmittag zum Kaffee. Diese CD will mit allen zur Verfügung stehenden Sinnen ohne Ablenkung gehört und erlitten werden. Am besten allein.

Top-Track: Monsters Under My Bed

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