NOHOME - NOHOME

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Avantgarde | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 153 / 9-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: Trost | Autor: WK


NOHOME ist nicht das Caspar Brötzmann Massaker in neuer Besetzung. Das Trio setzt sich aus drei gleichberechtigten Musikern zusammen. Gitarrist Caspar Brötzmann, Schlagzeuger Michael Wertmüller und Bassist Marino Pliakas sind jeder für sich absolute Könner. Wertmüller und Pliakas haben schon mit Vater Peter Brötzmann in der Band Full Blast gepowert, in NOHOME driften sie nun von der Jazz-Avantgarde eher in Richtung Improv-Rock. Wie die drei Charaktere jedoch zu einer einzigen Eruption verschmelzen, ist atemberaubend. Die improvisatorischen Bögen können noch so weit gespannt sein, nie verlieren die drei Protagonisten ihre Motive aus den Augen. Das Ganze ist ein ständiges Wechselspiel von Kontraktionen und Entspannungen, unfassbaren Husarenritten und weitgesteckten Ambientflächen. Als Special Guest gesellt sich zu dem Trio noch Brötzmanns alter Gespiele FM Einheit, der mit Bohrmaschinen auf gigantischen Eisenbahnfedern infernalisch flirrende Geräuschkulissen generiert. Fairerweise muss man allerdings bemerken, dass das Trio ohne Gast besser harmoniert, denn die Dichte dieses Noise-Balletts macht jede zusätzliche Komponente eigentlich überflüssig.

Top-Track: 1

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