Kategorie: CD-Reviews | Genre: Ambient | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 6/10 | Label: Denovali | Autor: DC
Oliver Barret wird seiner Neoklassik-/Postrock-Band Bleeding Heart Narrative abtrünnig. „Haeligewielle“ ist eine dieser obskuren Veröffentlichungen aus dem Londoner Ambient-Untergrund. Während in den düsteren Kellerclubs der Metropole noch der Dubstep regiert, mag es Barret verträumt und thematisiert in seiner Musik die Sehnsucht nach Ruhe und Sinn. Mit seinem Solodebüt erfindet er das Rad nicht neu, kann mit seinen atmosphärischen Geräuschteppichen aber durchaus verzaubern. Höhepunkt bleibt das orchestrale „Concrete“ mit Chorgesang und weinenden Violinen. Eine gelungene Seance der inneren Einkehr und festlichen Narrativität seines sonst instrumentalen Schaffens . Barret hätte dieser Linie treu bleiben können. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, hinterlässt er mit den weiteren Stücken jedoch eher ungreifbare, verschrobene Klangfragmente. Für „Haeligewielle“ braucht man Zeit. Viel Zeit. Im Vergleich zu ähnlichen Denovali-Referenzen wie Blackfilm, worriedaboutsatan oder The Eye Of Time bleibt seine Version der „mystisch angehauchten Ambient-Elektronik“ aber so oder so eher Mittelfeld.
Top-Track: Concrete