POVAROVO - Tchernovik

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Ambient, Jazz/Jazzrock/Fusion | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Denovali | Autor: BSV


„ΠΩVΛRΩVΩ“ prangt auf dem Cover. Ist es alt- oder neukyrillisch? Oder doch griechisch? Egal, Povarova kommen aus Russland. Und legen mit „Tchernovik“ ihr gelungenes Debüt vor. Die wahren Identitäten der vier Musiker bleiben unbekannt, firmieren sie doch unter den kryptischen Pseudonymen 8449494, 2ol, <>< und jkt. Nicht so arg geheimnisvoll ist ihr über 70-minütiges Album, das Minimaljazz, ultralangsame Grooves und eher Soundlandschaften als richtige Songs bietet. Als Dark Jazz wird so etwas gern des Öfteren bezeichnet. Aber dunkle Momente sind auf „Tchernovik“ nur gelegentlich („Never Boiler“) zu finden. Häufiger steht das Piano im Fokus, das klassische bis jazzige Slow-Motion-Läufe spielt, wobei mitunter formvollendete Melodien entstehen, so zum Beispiel in „My Song 2224“ oder „After Breake“. Zähe Drum’n’Bass-Loops geben die Rhythmen und irgendwie auch die Stimmungen vor. Digitale Geräusche versuchen immer wieder zu stören. Eine Klarinette erzeugt Melancholie („Methro Nome“, „Newborn“). Cello und Kontrabass sorgen für Schwermut. Dies ist der Soundtrack für den stillen Blick in ein halbvolles Glas mit Hochprozentigem.

Top-Track: After Breake

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