TRIBES - Baby

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Island | Autor: UR


Eine Band zu gründen, zählt zu den elementaren Ritualen des männlichen Erwachsenwerdens. Kein Wunder also, dass ungebrochen neue Gruppen nachwachsen, die in traditioneller Garagenrock-Besetzung antreten und die großen Dinge des Daseins besingen. Tribes aus London haben sich für ihr Debütalbum zwischen Sixties-Revival und Punkrock eingerichtet und reichern diese Mischung mit schwer verzerrten Gitarrenklängen an. Klar, dass die Truppe um Sänger Johnny Lloyd unter dem Fach „Grunge-Revival“ verbucht wird. Der Aufmacher „Whenever“ steigt mit entsprechend tief hängendem Gitarre-Bass-Doppel ein. „We Were Children“ klingt anschließend mit wiegendem Gitarrenmotiv und brodelnder Laut-Leise-Dramaturgie nach einer expliziten Verbeugung vor dem Pixies-Klassiker „Where Is My Mind“. Von hier aus weisen die Songs in vorhersehbare Richtungen. Dass man den Pfaden der Tribes dennoch gern folgt, hängt mit der Dringlichkeit ihrer gefühlsgeladenen Minihymnen zusammen. Ein Song wie „Corner Of An English Field“ etwa mit seiner bittersüßen Grundstimmung und seinem euphorischen Chorus strahlt genau jenen Mix aus Großspurigkeit und Verletzlichkeit aus, die es wohl nur bei blutjungen Bands zu erleben gibt.

Top-Track: Corner Of An English Field

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