Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter, Rock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 153 / 9-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: Blue Rose | Autor: BSV
Wenn Warren Zevon nicht so zynisch geklungen hätte, wie er es nun einmal tat, hätte er sich so ähnlich wie Willie Nile auf dessen neuem Album „American Ride“ angehört. Niles hat eine viel positivere Einstellung als sein 2003 verstorbener Kollege. Der Optimismus ist all seinen Songs anzumerken, selbst wenn er so heikle Themen wie Hass, Menschenrechte oder Verlust anschneidet. Nile startet mit „This Is Our Time“ und „Life On Bleecker Street“ munter rockig, mit flottem Rhythmus und fröhlichen Refrains. Der New Yorker mit irischen Wurzeln beherrscht als erfahrender Singer-Songwriter aber auch das Fach der Piano- und Gitarren-Balladen (etwa „She‘s Got My Heart“), die Andeutungen von Country („American Ride“) und natürlich die mehrstimmigen Refrains („God Laughs“, das sogar Erinnerungen an die Pogues wachruft). Für Niles Verhältnisse ist sein neues Album ziemlich rockig ausgefallen. Das tut seinem Songwriting gut. Melodien beherrschte er ja schon immer. Jetzt reißen auch seine Grooves mit – man bestaune etwa das furiose Jim-Caroll-Cover „People Who Died“ oder auch den Groove in „Holy War“.
Top-Track: Holy War