Ausnahme-Dichter der „klassischen deutschen Romantik“ des 18. Jahrhunderts sitzen mit rumpligen Blues-Rockern von heute an einem Tisch. „Die beiden vertragen sich prächtig“, meint Wolfgang Becker, Kopf des Trios Schwarzbrenner aus dem nordrhein-westfälischen Ratingen, das jenen Stil-Mix seit bald 30 Jahren hochhält. Der Sänger und Gitarrist hat das 15. Album „Poetische Fahrt“ betitelt. Musikalisch hört man die Idole Cream und Rory Gallagher eindeutig heraus. Frontmann Beckers Stimme wiederum klingt vehement nach dem verrucht-näselnden Sangesorgan von Lüül oder Stoppok. Die Texte stammen u.a. von den Dichterfürsten Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff: Romantik fürs 21. Jahrhundert.
eclipsed: Auch auf eurem neuen Album geht es wie gehabt viel um Romantik. War es eure Absicht, diese Epoche in die Moderne zu transportieren?
Es ist so eine Sache mit der „klassischen deutschen Romantik“ à la Novalis, Friedrich Schlegel oder Joseph von Eichendorff – denn was haben diese Poeten des späten 18. bzw. 19. Jahrhunderts mit Bluesrock von heute zu tun? „Eine ganze Menge“, meint Wolfgang Becker, Kopf des Trios Schwarzbrenner aus dem nordrhein-westfälischen Ratingen. Der Sänger und Gitarrist zeigt sich überzeugt davon, dass „Eichendorff und Konsorten durch den ‚Blues‘ von einst ihren poetisch-romantischen Ton zu Ende geführt haben“. Aus diesem Grund widmeten Schwarzbrenner dem großen romantischen Utopisten samt vier anderen Klassikern ihr 14. Album in knapp drei Dekaden Bandhistorie. Es ist „Das Leuchten der Poesie“ betitelt und stellt eine so gewagte wie ungewöhnliche Mixtur dar, eingespielt mit jeder Menge Herzblut.
eclipsed: Warum diese eigentlich paradoxe Paarung zwischen Blues und Romantik?
Wolfgang Becker und seine beiden Mitstreiter des im nordrhein-westfälischen Ratingen ansässigen Trios Schwarzbrenner sind gestandene Blues-Männer. Vor allem Idole wie Cream oder Rory Gallagher haben es der Formation um das 65-jährige Mastermind angetan. Gleichzeitig ist der Sänger und Gitarrist ein „Feingeist“, wie er sich selbst bezeichnet, „ein leidenschaftlicher Anhänger der klassischen Romantik von Novalis oder Hölderlin“.
Doch auf dem aktuellen zwölften Album der Band nach zweieinhalb Jahrzehnten Existenz, „Zauberworte“ betitelt, befinden sich nun lyrische Vertonungen von eher ein wenig unbekannteren Romantikern wie Achim von Arnim (1781–1831) und Clemens Brentano (1778–1842) sowie vom „Hausdichter“ Georg Heym, der ein Jahrhundert später gewirkt hat. Textlich wird man in einen verwunschenen Zaubergarten versetzt, ganz in der Tradition von „Des Knaben Wunderhorn“.
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