eclipsed Nr. 188 / 3-2017

eclipsed-Special: Das revolutionäre Musikjahr 1967
 
Aufbruch, Konfrontation, Revolte, Experiment: Vor fünfzig Jahren gärte und rumorte es unübersehbar. Und an immer mehr Stellen riss die Oberfläche, und die über Jahre und Jahrzehnte unterdrückten Energien drangen ins Bewusstsein der Gesellschaft westlicher Zivilisationen wie der Bundesrepublik, Frankreich oder Italien: Besonders vernehmlich aber gingen die sozialen und kulturellen Umwälzungen in England und den USA vonstatten. Dort grassierte auch gerade das psychedelische Fieber, das in den Veröffentlichungen der Beatles und der Stones sowie in den bahnbrechenden ersten Platten der Jimi Hendrix Experience, der Doors und der Grateful Dead ihren Niederschlag fand. In unserem 20-seitigen Special zum Fanaljahr 1967 kehren wir zurück zu den Hotspots und spüren der aufgeheizten Atmosphäre nach, die einige der größten Alben der Rockgeschichte gebar.

MIKE OLDFIELD - Im Schmerz geboren: Return To Ommadawn

Ganze zweiundvierzig Jahre nach Veröffentlichung seines Klassikeralbums „Ommadawn“ legt Mike Oldfield eine Fortsetzung des Werkes vor. Die selbst ernannte Rückkehr zu „Ommadawn“ hat vor allem zutiefst persönliche Gründe: Wie schon 1975 beschwört der Brite die heilende Kraft der Musik, um über Schicksalsschläge hinwegzukommen. eclipsed begibt sich zusammen mit dem Musiker auf Spurensuche ins Damals und Heute.

EMERSON, LAKE & PALMER - Still… You Turn Us On

Nein, es gab in den letzten Jahren weder Anzeichen noch Pläne dafür, dass Emerson, Lake & Palmer – zweifellos eine der erfolgreichsten Rockunternehmungen der Siebzigerjahre – noch einmal zusammenfinden würden. Nach dem High-Voltage-Festival 2010 hatte Carl Palmer die Band endgültig aufgelöst. Es war die Abschiedsvorstellung der Prog-Giganten. Nach dem Tod von Keith Emerson und Greg Lake im vergangenen Jahr stellt sich die Frage: Was bleibt von dieser Gruppe, die wie kaum eine andere polarisiert hat? Der Versuch einer Bilanz.

JOHN WETTON - The Smile Has Left Your Eyes

Der Tod von John Wetton am 31. Januar in einem Hospiz in seiner Heimat Bournemouth nach langem Krebsleiden, war am Ende leider erwartet worden. Auch wenn der 67-Jährige selbst noch voller musikalischer Pläne steckte und hoffte, nach einer Auszeit bei Asia mit diesen im Sommer gemeinsam wieder durchzustarten. Material für ein komplettes Album hatte er mit Geoff Downes schon geschrieben.

BLACK STAR RIDERS - Unter schwerem Beschuss

Mit „Heavy Fire“, ihrem dritten Album in vier Jahren, unterstreichen die Black Star Riders ihre Ausnahmestellung im melodischen Hardrock. Die irisch-amerikanische Band verfeinert hier ihren von Thin Lizzy geprägten Sound nochmals und reichert ihn mit ihrem bislang besten Songmaterial an. So verwundert es nicht, dass die Gitarristen Scott Gorham und Damon Johnson beim Gespräch in einer Kölner Kneipe bester Laune sind und über Lizzy, Blackmore und unser „ROCK“-Buch schwadronieren.

WILLE AND THE BANDITS - Das wirklich wahre Leben

Staubtrockener, schnörkelloser Bluesrock ist ihr Metier, genauso wie abgründige Balladen. Hauptsache, es lebt. Lebendigkeit ist ein Schlüsselwort im Selbstverständnis der englischen Truppe Wille And The Bandits. Und die Grundbausteine der Lebendigkeit sind starke, authentische Gefühle – positive wie negative. Diese lassen die verwegenen Jungs ungefiltert in ihre Lieder einfließen. Die Vokabel „ehrlich“ ist in Verbindung mit Kunst eine heikle. Und doch ist das, was die Banditen machen, eben das, was man in der Regel unter „ehrlichem Rock“ versteht.

Zum Tod der „menschlichen Rhythmusmaschine“ JAKI LIEBEZEIT

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Als am Montag, dem 23. Januar, die Nachricht vom Tode Jaki Liebezeits am Vortag durch die Medien ging, vernahmen viele Deutsche diesen Namen zum ersten Mal. Immerhin, jetzt haben sie ihn überhaupt gehört. Denn der Schlagzeuger und Trommelphilosoph Jaki Liebezeit war nicht weniger als einer der einflussreichsten deutschen Musiker des 20. Jahrhunderts.

WOLVESPIRIT haben mit „Blue Eyes“ ein Album voller Liebe eingespielt

WolveSpirit leben weiter ihren Traum von der Rockkommune. Gitarrist Rio und sein Orgel spielender Bruder Oliver Eberlein wohnen immer noch mit ihrer Sängerin, der US-Amerikanerin Debby Craft, in einer WG in der Nähe von Würzburg – kurze Wege, um Ideen auszuprobieren. Vor acht Jahren gegründet, ließen sie 2013 mit der Platte „Dreamcather“ erstmals richtig aufhorchen. Den Rock der späten Sechziger und frühen Siebziger hatten sie hier originell eingefangen. Mit „Free“ konnten sie zwei Jahre später noch eine Schippe drauflegen und schraubten so die Erwartungen für ihr neues Album „Blue Eyes“ hoch.