1. STEAMHAMMER - I Wouldn’t Have Thought (4:41)
Album: Wailing Again (2022)
Label/Vertrieb: MIG/375 Media
www.steamhammer.com
Der Opener des neuen STEAMHAMMER-Werks und gleichzeitig Neuauflage des Tracks von 1970 hat alles, was diese lange unterm Radar segelnde Band ausmacht. Eine hypnotisch-beschwörende Melodie zu einem Text, der einen trifft wie eine Pistolenkugel. Eingerahmt in psychedelische Folkrock-Klänge, die auch Traffic gut zu Gesicht gestanden hätten.
2. THE DEAD DAISIES - Shine On (3:00)
Album: Radiance (2022)
Label/Vertrieb: The Dead Daisies Pty Ltd/SPV
www.thedeaddaisies.com
Seit Glenn Hughes der Leadsänger und Bassist von THE DEAD DAISIES ist, hat er sich die multinationale Band zu eigen gemacht. Denn diese klingt auf „Radiance“, dem zweiten gemeinsamen Album, viel stärker als früher nach Hughes. Wie man bei „Shine On“ hören kann, steht der kraftvolle Gesang des 71-Jährigen erneut im Zentrum.
3. TOEHIDER - I Have Little To No Memory Of These Memories: The Hoarder (3:15)
Album: I Have Little To No Memory Of These Memories (2022)
Label/Vertrieb: Bird’s Robe
toehider.bandcamp.com
Mike Mills bezeichnet sein neues Album vollmundig als „Liebesbrief an den Prog“. Aus dem 47-minütigen Mega-Longtrack hat der Australier diesen Ausschnitt als Single-Version ausgekoppelt. Doch schon in diesen drei Minuten bekommt man bereits einen guten Eindruck vom musikalischen Wahnwitz des Gesamtprojekts!
4. MOON LETTERS - Sudden Sun (4:19)
Album: Thank You For The Future (2022)
Label/Vertrieb: moonletters.com/Just For Kicks
www.moonletters.com
Virtuos-theatralischer Prog aus Seattle, der Geburtsstadt des Grunge! Die Band MOON LETTERS hat sich einen schönen Namen gegeben und bedankt sich aus der Zukunft. Ihr mit ELO-/Queen-artigen Chören unterfütterter US-Prog steht in der Tradition von Bands wie Yes und Spock’s Beard, wie „Sudden Sun“ aufzeigt.
5. MARATON - In Syzygy (4:49)
Album: Unseen Color (2022)
Label/Vertrieb: Indie Recordings/Soulfood
maratonofnorway.bandcamp.com
Das norwegische Quintett MARATON besticht auf seinem Zweitwerk „Unseen Color“ mit frischem Modern Prog, wobei jeder Song laut Aussage von Frontmann Fredrik Klemp „eine ungesehene Farbe von Maraton“ repräsentiert. Der Opener „In Syzygy“ vereint poppig-eingängige Melodien mit komplexen Arrangement-Ideen.
6. SAMMARY - 218 (4:49)
Album: Monochrome (2022)
Label/Vertrieb: Progressive Promotion
sammary.bandcamp.com
Auf ihrem Debütalbum beschäftigen sich die Wiesbadener Newcomer SAMMARY mit Liebe, Hass, Kontrolle, Kontrollverlust und – wie auf diesem Track – mit Lust und Begehren. Der Sound dazu bewegt sich zwischen dramatischen Gitarren- und Keyboardarrangements bis hin zu ruhigeren Parts, getragen vom weiblichen melodiösen Gesang.
7. PALE BLUE EYES - Honeybear (4:59)
Album: Souvenirs (2022)
Label/Vertrieb: Full Time Hobby/Rough Trade
paleblueeyesmusic.bandcamp.com
PALE BLUE EYES kreieren einen wundervoll optimistischen Sound, irgendwo zwischen 80’s Artpop und sonnigem Neopsych mit Krauteinflüssen. Rollende Drums, analoge Synthie-Sounds, flirrende Gitarren und der anheimelnde Gesang prägen nicht nur „Honeybear“, sondern lassen das komplette Album strahlen. Musik für die schönen Momente.
8. ORNAH MENTAL - Nothing Exist As Appears (8:42)
Album: Strong And Stable (2022)
Label/Vertrieb: Amygdaland/Just For Kicks
ornahmental.bandcamp.com
Der Gesang auf diesem Track aus dem neuen Psychedelic-Meisterwerk von ORNAH MENTAL erinnert an die Beschwörungs-Rituale eines Voodoo-Priesters. Untermalt wird das Geschehen von einem magisch-mystischen Mahlstrom aus rhythmisch-dräuenden Klängen, dessen Sog direkt in den gewaltigen Nirwana-Ozean führt.
9. BLACKBERRIES - The Moor (4:23)
Album: Vorwärts Rückwärts (2022)
Label/Vertrieb: Unique/Membran
blackberries.bandcamp.com
Vier Jungs aus Solingen bauen eine Brücke zwischen Sixties-Psychedelia, frühem Motown-Soul und abgefahrenem Krautrock. Eine hübsche bunte psychedelische Vielfalt, bunt-fruchtig wie der Bandname. Auch Antikriegslieder haben sie im Gepäck. Im Öko-Song „The Moor“ kann man gar etwas die elektronischen Kraftwerk heraushören.
10. MONKEY HOUSE - The Future Is Almost Gone (6:20)
Album: Remember The Audio (2022)
Label/Vertrieb: Alma/In-akustik
www.monkeyhouseofficial.com
Dass Steely Dan die großen Idole von MONKEY HOUSE sind, wird auf deren sechstem, hervorragend produzierten Album einmal mehr deutlich. Ausgeklügelte Arrangements treffen hier auf hintergründige Texte. Beim lässig geshuffelten „The Future Is Almost Gone“ steuert Drew Zingg (1993/94 Tourgitarrist bei Steely Dan) ein fabelhaftes bluesiges Solo bei.